Im vergangenen Winter hat es in den Alpen viel geschneit. Mehr als in den Vorjahren. Doch das reicht nicht, um die Gletscherschmelze aufzuhalten. Neue Daten des Bundes zeigen, dass die Schweizer Gletscher in diesem Jahr 2,5 Prozent ihres Volumens verloren haben.
Dreckiger Schnee treibt Schmelze voran
Auf 2.500 Metern Höhe gleicht der Persgletscher im Oberengadin mehr einer Geröllhalde als einem Eisriesen. Trotz außergewöhnlich viel Schnee im Winter und einem nasskalten Frühling fällt die Bilanz der Glaziologen auch dieses Jahr wieder negativ aus. Die Sommermonate waren zu heiß, dazu kam ein weiteres Problem: Saharastaub im Frühjahr. "Der Dreck hat sich auf der Schneeoberfläche abgelagert und so die Schneeschmelze deutlich beschleunigt", erklärt Matthias Huss, Glaziologe an der ETH Zürich.
Ist der Schnee erst mal weg, hat der Gletscher keine isolierende Schicht mehr und schmilzt umso schneller ab. Dieses Jahr verloren die Schweizer Gletscher durchschnittlich zweieinhalb Prozent ihrer Eismasse.
Immer mehr Hohlräume in Gletschern
Unter dem Persgletscher ist durch das Schmelzwasser eine Eishöhle entstanden, die immer mehr zerfällt. "Für den Gletscher ist das ein schlechtes Zeichen, weil das Einstürzen von den Hohlräumen unter dem Eis den Gletscherrückgang beschleunigt, viel schneller als wenn der Gletscher einfach zurückschmilzt", so Wissenschaftler Huss. Durch das Abschmelzen der Gletscher gehen immer mehr natürliche Wasserreserven verloren - keine guten Aussichten in Zeiten des Klimawandels.
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