Ernstfallübung heißt: Es wird geübt, wie Geräte und Waffen funktionieren oder wie Stellungen gesichert werden. Es sind auch Nachtmärsche auf öffentlichen Straßen geplant. 200 Rad- und Kettenfahrzeuge sind vor Ort.
Am Freitag sollte zudem ein großer Militärkonvoi mit über 100 Fahrzeugen der Deutsch-Französischen Brigade vom Truppenübungsplatz Baumholder aus starten. Mitte Februar war der Konvoi dort für Übungszwecke angereist. Jetzt trete er den Rückweg an, hieß es. Zielort sei der 270 Kilometer entfernte Standort Illkirch-Graffenstaden in Frankreich.
Der gesamte Konvoi teilt sich nach Angaben der Bundeswehr in mehrere, bis zu drei Kilometer lange Gruppen auf und soll zeitversetzt über Autobahnen und Bundesstraßen in Rheinland-Pfalz fahren.
Genaue Fahrstrecke des Militärkonvois nicht bekannt
Die genaue Fahrstrecke wurde "aus Gründen der militärischen Sicherheit" nicht bekannt gegeben. Die Bundeswehr bittet die Verkehrsteilnehmer zwischen dem Truppenübungsplatz in Rheinland-Pfalz und der französisch-deutschen Grenze um erhöhte Aufmerksamkeit. Auch werden Verkehrsteilnehmer gebeten, nicht zwischen den Fahrzeugen einer Kolonne einzuscheren.
Beide Brigaden werden später Teil der Steadfast-Defender Übung sein
Steadfast-Defender ist die größte NATO-Übung seit dem Ende des Kalten Krieges. Rund 90.000 Soldatinnen und Soldaten werden bei dem Manöver bis Ende Mai trainieren. Darunter auch die Deutsch-Französische Brigade und die 600 Soldaten, die in der Region Idar-Oberstein üben.
Die Bundeswehr stellt dabei insgesamt 12.000 Soldatinnen und Soldaten, die "Quadriga 2024". Sie werden Alarmierung, die Verlegung an die Außengrenzen der NATO im Nordosten und Südosten, sowie das Gefecht trainieren. Von Mitte Mai an wird beispielsweise die 10. Panzerdivision auf verschiedenen Wegen Soldaten mit Gefechtsfahrzeugen nach Litauen verlegen und dort in einem Gefecht ihre Fähigkeit zum Kampf zeigen.
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, sprach dabei von einer besonderen Verantwortung Deutschlands in der NATO. "Deutschland ist das Rückgrat der Verteidigung Europas", sagte Deutschlands ranghöchster Soldat. "Die Übung Quadriga ist ein wichtiger Schritt zur Kriegstüchtigkeit mit dem Ziel, einen Gegner abzuschrecken."
Im Juni 2023 hatte die NATO über deutschem Luftraum bereits das großangelegte Luftwaffenmanöver "Air Defender" abgehalten. Es war die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Gründung der NATO vor fast 75 Jahren. An ihr nahmen 250 Flugzeuge und rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten aus 25 Ländern teil.