Die Ameisenart Tapinoma Magnum bedroht die VG Monsheim.

Erste Schäden bereits sichtbar

Invasive Ameisenart bedroht VG Monsheim

Stand
Autor/in
Vanessa Siemers
SWR-Redakteurin Vanessa Siemers

Eine invasive Ameisenart macht sich gerade in der Verbandsgemeinde Monsheim breit. Die Tiere haben an einigen Grundstücken auch schon Schäden angerichtet.

Betroffen sind die Gemeinden Hohen-Sülzen und Flörsheim-Dalsheim (beide Kreis Alzey-Worms). Wie der Verbandsbürgermeister von Monsheim, Ralph Bothe (SPD), mitteilte, hat ein Gutachten jetzt gezeigt, dass sich die Ameisen dort schon stark ausgebreitet haben.

Die Tiere zählen zu der Art der sogenannten "Tapinoma Magnum". Sie wurden aus Nordafrika nach Deutschland eingeschleppt und können an Häusern und Gehwegen massive Schäden verursachen. Außerdem können sich die Ameisen nach Angaben der Verbandsgemeindeverwaltung rasant verbreiten. Eine Kolonie könne mehrere hundert Königinnen haben und bis zu 40 Millionen Arbeiterinnen.

Der Ursprung der Ameisen ist nicht mehr nachzuweisen. Sie können aus Baumärkten eingeschleppt worden sein oder über Pflanzen, die man aus dem Urlaub mitgebracht hat.

Die Tapinoma Magnum breitet sich sehr schnell aus. Eine Kolonie besteht aus Millionen von Ameisen.
Die Tapinoma Magnum breitet sich sehr schnell aus. Eine Kolonie besteht aus Millionen von Ameisen.

Ameisen zerstören Grundstückswege

Wie der Verbandsbürgermeister weiter mitteilte, sind etwa 100 Bürgerinnen und Bürger von den Problemen mit den Ameisen betroffen. In Hohen-Sülzen seien auch schon erste Schäden an Grundstückswegen sichtbar.

Dort hätten die Tiere den Sand aus den Fugen gegraben. Im schlimmsten Fall könnten die Wege absacken oder einbrechen. Laut Gutachten helfe es bereits, mit heißem Wasser gegen die Ameisennester vorzugehen, das müsse aber regelmäßig geschehen.

Das Problem wird uns noch längere Zeit beschäftigen.

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VG verteilt Hilfsmittel zur Bekämpfung der Ameisen

Um die Tiere zu vertreiben, will die Verbandsgemeinde an alle betroffenen Bürger Hilfsmittel verteilen. Dazu zählen beispielsweise eine Tube mit Kontaktgel oder auch Köderdosen. 

Wenn die Ameisen das Kontaktgel mit in ihren Bau nehmen, verenden sie dort daran.
Wenn die Ameisen das Kontaktgel mit in ihren Bau nehmen, verenden sie dort daran.

Bürgermeister Bothe rechnet damit, dass die Maßnahmen die VG rund 25.000 Euro kosten könnten. Allein das Gel koste pro Tube rund 70 Euro, so Bothe. Die VG prüfe aber gerade, ob es auch kostengünstigere Varianten gibt.

Im nächsten Jahr will die Verbandsgemeinde dann eine Bestandsaufnahme machen und überprüfen, ob die Maßnahmen geholfen haben. Zwar könnten die Mittel bislang noch gut finanziert werden. Auf Dauer könne die Ameisenbekämpfung aber für ein Defizit im Haushalt sorgen, sagt Bothe.

Auch andere Gemeinden von Ameiseninvasion betroffen

Im September soll es noch eine Bürgerversammlung geben. Dort wollen alle Beteiligten dann noch einmal intensiv über das Thema sprechen.

Die VG Monsheim ist nicht die einzige Verbandsgemeinde, die von den invasiven Ameisen betroffen ist. Auch in anderen Städten und Gemeinden, wie etwa im pfälzischen Herxheim, gibt es mit den Tieren Probleme. Bürgermeister Bothe hat sich zu dem Thema mit seinen Kolleginnen und Kollegen von dort bereits ausgetauscht.

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