Invasive Art breitet sich weiter aus

Auf der Jagd nach der Asiatischen Hornisse in Worms

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Autor/in
Wolfgang Seligmann

Große, schwarzgelbe Insekten in großen runden Nestern. Die Asiatische Hornisse breitet sich in Rheinland-Pfalz von Süden nach Norden immer weiter aus. In Worms wird sie immer öfter entdeckt - und bekämpft.

Frank Steinacher ist jetzt alle zwei, drei Tage im Einsatz. Er ist Hornissen-Experte und hat von der zuständigen Landesbehörde den Auftrag, die eingewanderte Hornissenart zu bekämpfen. Dieses Mal hängt das Nest am Haus der Wormser Lebenshilfe, dort leben Menschen mit geistigen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen.

In Worms-Neuhausen entfernt der Experte an einem Wohnhaus das Nest der Afrikanischen Hornisse.
In einer Ecke haben es sich die Asiatischen Hornissen am Haus der Lebenshilfe in Worms eingerichtet.

Asiatische Hornisse kann gefährlich werden

Für die Bewohnerinnen und Bewohner bedeutet das Nest durchaus Gefahr. "Die einheimischen Hornissen stechen nur einmal und verschwinden dann", erklärt Steinacher, "die Asiatische Hornisse dagegen verbreitet beim Stechen ein Sekret, dass viele andere Hornissen anlockt, die dann ebenfalls stechen." Das könne sehr gefährlich werden, vor allem für Menschen, die auf Insektenstiche allergisch reagieren.

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Die asiatische Hornisse verbreitet sich immer mehr in Rheinland-Pfalz. Die invasive Art bedroht heimische Insekten, vor allem Bienen.

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Einheimische oder invasive Hornissenart?

Das Nest am Haus der Wormser Lebenshilfe hatte Pflegedienstmitarbeiterin Andrea Götz entdeckt. Sie hatte zunächst gedacht, es handele sich um Wespen. "Aber die waren schon sehr groß und sie sind sehr viel herum geflogen. Da bekommt man schon Angst." Nachdem sie das Nest gemeldet hatte, war es Frank Steinachers erste Aufgabe herauszufinden, um welche Art es sich handelt. "Die einheimischen Hornissen stehen unter strengem Artenschutz, die dürfen keinesfalls getötet werden." Aber Steinacher erkannte die Asiatische Hornisse schnell und damit war das Todesurteil für dieses Insektenvolk gefällt.

Mit Schutzanzug und Lanze gegen die Hornissen

Im Schutzanzug und mit einem langen Teleskopstab, der sogenannten Lanze, bewaffnet, macht sich Frank Steinacher an die Arbeit. Mit der Lanze bläst er ein spezielles Medikament in das Nest. Das tötet die Hornissen schnell und in großer Zahl. Minuten nach dem Angriff mit der Lanze regnet es regelrecht Hornissen vor dem Hauseingang. Steinacker muss jetzt noch die Königin finden. Sollte ihr doch die Flucht gelungen sein, kann sie schnell ein neues Volk gründen.

In Worms-Neuhausen entfernt der Experte an einem Wohnhaus das Nest der Afrikanischen Hornisse.
Diese Exemplar der Asiatischen Hornisse sieht harmlos aus, der Eindruck täuscht allerdings.

"Die Asiatische Hornisse baut zunächst ein kleines Nest. Erreicht das Volk eine gewisse Zahl, dann zieht es um in ein sogenanntes Primärnest", erklärt Steinacher. Dort würden die Larven großgezogen. Wenn auch dieses Nest zu klein wird, dann bauen die Hornissen ein Sekundärnest, das sehr groß werden kann. Das größte Nest, das Steinacher je entfernt hat, war 1,30 Meter hoch und hatte 70 Zentimeter im Durchmesser.

Die asiatische Art gefährdet die Bienen

Der Stich einer asiatischen Hornisse ist sehr schmerzhaft, weiß Frank Steinacher aus leidvoller Erfahrung. Etwa fünfmal hat es ihn bereits erwischt: "Das brennt sehr stark und hält sehr lange an", erzählt er. "Aber als Imker habe ich schon so einige Stiche abbekommen, ich bin wohl inzwischen auch ein bisschen immun."

Die werden wir nicht mehr los.

Die Asiatischen Hornisse ist aber nicht nur für den Menschen gefährlich. "Ihre Hauptnahrung sind unsere Bienen, die Wildbienen sowie die Honigbienen", sagt Steinacher. Deshalb finde man ihre Nester auch häufig in der Nähe von Imkereien. Und sie breitet sich immer weiter aus - kommt von Süden den Rhein entlang Richtung Norden. Jetzt hat sie Worms erreicht. "Die werden wir auch nicht mehr los", mein Steinacher. Aber ihre Population könne man so klein wie möglich halten, wenn Nester schnell gefunden und entfernt werden. Bis in den September hinein ist die asiatische Hornisse noch sehr aktiv - das bedeutet also mindestens noch vier Wochen viel Arbeit für den Hornissenexperten.

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