Polizei sucht Zeugen

Unbekannte schänden Stolpersteine in Mainz-Ebersheim

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Autor/in
Markus Volland
Christiane Spohn
Christiane Spohn ist Reporterin im SWR Studio Mainz

Am 85. Jahrestag der Reichspogromnacht sind die Namen auf drei Stolpersteinen im Mainzer Stadtdteil Ebersheim unkenntlich gemacht worden. Das soll nicht das erste Mal gewesen sein, dass Unbekannte die Stolpersteine geschändet haben.

Vor elf Jahren hat sich das Ehepaar Herbert und Marion Poensgen dafür eingesetzt, dass elf Stolpersteine im Mainzer Stadtteil Ebersheim verlegt werden. Sie sollen an das Schicksal jüdischer Bürgerinnen und Bürger erinnern, die dem Nazi-Terror zum Opfer gefallen sind.

Namen auf den Stolpersteinen unkenntlich gemacht

Am vergangenen Donnerstag, am 85. Jahrestag der Reichspogromnacht, hat das Ehepaar dann festgestellt, dass drei von den elf Stolpersteinen geschändet worden sind.

Namen und Bedeutung der Opfer erneut auszulöschen, ist eine unbegreifliche Schandtat.

Unbekannte hatten mit einer Masse oder Flüssigkeit die Namen auf den Stolpersteinen unkenntlich gemacht. Der Schmutz sei nicht mehr zu entfernen, so das Ehepaar. Es empfindet das als eine unbegreifliche Schandtat, weil die Namen und Bedeutung der Opfer erneut ausgelöscht worden seien.

Rosen für die Opfer in Gebüsch geworfen

Aber das war noch nicht alles, was am vergangenen Donnerstag, am 9. November, in Ebersheim passierte. Das Ehepaar Poensgen legte an den Stolpersteinen rote Rosen nieder. Eine halbe Stunde später fanden sie die Rosen in einem Gebüsch weggeworfen.

"Antisemitismus vor Ort"

Laut dem Ehepaar Poensgen komme es schon seit Jahren an den Stolpersteinen zu Schändungen. Eine Stunde nach der Verlegung des letzten Stolpersteins im Jahre 2020 sei der Stein beschmutzt und die niedergelegten Rosen geköpft gewesen.

Es ist nicht im Bewusstsein, dass dies Antisemitismus vor Ort ist.

Obwohl das Ehepaar Poensgen mehrfach Strafanzeige bei der Polizei gestellt hat, hat es das Gefühl, dass darüber hinweg gesehen wird. In einer Mitteilung schreiben Marion und Herbert Poensgen, es sei nicht im Bewusstsein, dass dies Antisemitismus vor Ort sei.

Polizei sucht Zeugen

Die Mainzer Polizei sucht inzwischen Zeugen für den Vorfall. Zudem würden die Ebersheimer befragt. Zurzeit würde noch jegliche Spur zu den Tätern fehlen, so die Polizei.

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