Man soll im übertragenen Sinne des Wortes darüber stolpern, innehalten und der Menschen Gedenken, die auf grausame Weise Opfer des Nationalsozialismus in Deutschland geworden sind. Das ist die Idee, die hinter den Stolpersteinen steht.
In Mainz wurden jetzt zehn neue Steine für die Familien Mayer, Mannheimer und Scheuer angebracht. Der Künstler Gunter Demnig hat sie selbst vor den jeweiligen Häusern im Boden eingelassen.
Jüdische Mitbürger in Mainz waren Soldaten, Lehrer und Fabrikanten
Die Familie Mayer wohnte an der Friedrich-Schneider-Straße. Der Vater der Familie, Isidor Mayer, war ein Frontkämpfer im ersten Weltkrieg und besaß eine Wasch- und Putzmittelproduktion an der Uferstraße in Mainz. Nach der Flucht nach Frankreich wurde die Familie 1944 nach Auschwitz deportiert und am 15. Februar getötet. Nur die Tochter Hilde konnte überleben.
Übersicht Alle Stolpersteine von A-Z
Sie kennen eine Person mit akustischem Stolperstein? Oder sind auf der Suche nach einem bestimmten Namen? Hier finden Sie alle Menschen, von denen ein Hörstolperstein erzählt, im Überblick aufgelistet.
Eugen Mannheimer war ein engagierter und beliebter Oberrealschullehrer in Mainz. In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 drangen Schüler in seine Wohnung am Rosengarten ein und die jüdische Bezirksschule wurde mit der Synagoge in Brand gesteckt. Eugen Mannheimer nahm sich daraufhin mit seiner Frau Hedwig das Leben. Beide sind auf dem neuen jüdischen Friedhof beigesetzt.
Die Familie des Kleiderfabrikanten Scheuer wohnte an der Karlsschanze und wurde bei dem Versuch, mit den Kindern in die Schweiz zu fliehen, festgenommen. Im März 1942 wurden sie in das Konzentrationslager Treblinka deportiert und getötet.
100.000 Stolpersteine in ganz Europa
Das Projekt "Stolpersteine" wurde 1992 vom Künstler Gunter Demnig gestartet, um an die Opfer des NS-Regimes zu erinnern. Mittlerweile sind über 100.000 dieser Steine in ganz Europa verlegt worden, 317 davon in Mainz . Hier ist der Verein für Sozialgeschichte für die Stolpersteinverlegungen verantwortlich und plant im Schnitt zwei Aktionen pro Jahr.
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