Ein Regionalzug der Deutschen Bahn und ein Regionalzug von Vlexx: beide werden in nächster Zeit nicht regelmäßig fahren können.

Viele ICE über Rheinhessen umgeleitet

Riedbahn und Co: Das bedeuten die Bahn-Sperrungen für Rheinhessen

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Autor/in
Wolfgang Seligmann

Die hessische Riedbahnstrecke wird saniert, deshalb werden viele Züge über Mainz-Worms-Ludwigshafen umgeleitet. Es wird eng auf den Gleisen. Weitere Streckensperrungen kommen dazu.

Die längste Gleis-Baustelle in der Geschichte der Deutschen Bahn, die Sanierung der Riedbahnstrecke zwischen Frankfurt und Mannheim, hat auch Auswirkungen auf den linksrheinischen Bahnverkehr zwischen Mainz und Ludwigshafen. Besonders Pendler von und nach Worms müssen sich auf neue Fahrpläne und längere Fahrzeiten einstellen. Denn die Regionalverbindungen auf der Strecke müssen ausgedünnt werden, um den ICE und den Güterzügen Platz zu machen, die von der Riedbahn nach Rheinhessen umgeleitet werden. Und das bis mindestens in den Dezember hinein.

Die Riedbahnsperrung sorgt für große Probleme in Rheinhessen

Ab Dienstagmorgen fährt die S-Bahnlinie 6 von Mannheim über Worms nach Mainz nur noch stündlich, nicht mehr halbstündig. Die S6 ist eine wichtige Verbindung für Berufspendler und Schüler. Außerdem fährt von Worms aus kein Zug mehr nach Biblis. Der Bahnhof dort liegt genau auf der Riedbahnstrecke und kann nicht angefahren werden. Stattdessen fahren Busse dorthin, die aber länger brauchen.

Worms Hauptbahnhof
Reisende, die über den Wormser Hauptbahnhof fahren, müssen in nächster Zeit flexibel sein.

Pendler in Worms haben es schwer

Der Regionalexpress 4 aus Richtung Karlsruhe und Speyer fährt nicht mehr über Worms nach Mainz. Dafür gibt es jetzt neue stündliche Verbindungen zwischen Frankfurt, Mainz und Mannheim - allerdings nur tagsüber. Nachts fahren auf der rheinhessischen Strecke nur Güterzüge, die eigentlich auf der Riedbahn unterwegs wären. Der regionale Personenverkehr wird nachts durch Busse ersetzt, die auch länger unterwegs sind als die Züge.

Ebenfalls durch Busse werden die Bahnverbindungen in Mainz-Laubenheim, Mettenheim und Alsheim ersetzt. Dort hält keine S-Bahn und kein Regionalexpress mehr. Der Grund: Die Regionalbahnen sollen nicht überall halten, um die ICE nicht aufzuhalten.

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Schienensperrung auch im Norden

Es gibt eine weitere Schienensperrung in Hessen: die Strecke Köln-Frankfurt wird ebenfalls vier Wochen lang saniert. Die ICE fahren deshalb ab Dienstag auf der linksrheinischen Strecke von Köln nach Mainz. Das bedeutet: In Mainz werden die Züge aus dem Norden und dem Süden neu auf die weiteren Strecken verteilt. Der Mainzer Hauptbahnhof wird also zu einer Art Nadelöhr. Die steigende Zahl der ICE, die über Mainz fahren, könnte auch den Regionalverkehr ausbremsen.

Nicht nur die Riedbahn ist dicht - auch die Rheinhessenbahn

Aber nicht nur ICE-Strecken werden saniert: Die sogenannte Rheinhessenbahn fährt ab Dienstag nicht mehr zwischen Monsheim und Eppelsheim. Die Strecke ist nicht elektrifiziert und eingleisig. Dort haben Dachse ihre Bauten unter die Gleise gegraben, diese tiefen Löcher müssen bis in den Dezember hinein beseitigt werden. Der regionale Bahnanbieter vlexx und der Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr (ZÖPNV) hatten Einspruch gegen die Sanierung der Rheinhessenbahn eingelegt, weil zeitgleich die Riedbahn gesperrt sei. Dieser Einspruch wurde von der Bahn aber zurückgewiesen. Während der Bauarbeiten werden Busse als Ersatz eingesetzt.

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Zwischen Armsheim und Alzey dauert es "nur" bis Ende Juli

Zu guter Letzt arbeitet die Bahn auch an den Gleisen zwischen Armsheim und Alzey. Die Strecke ist deshalb in der Nacht gesperrt, dann ersetzen wieder Busse die Züge. Am Tage ist der Abschnitt nur auf einem Gleis befahrbar. Für den Regionalbahnanbieter vlexx bedeutet das weniger Zugangebote. Es komme zu abweichenden Fahrzeiten und Ersatzbussen. Der Ersatzfahrplan gilt zwischen Armsheim und Bingen. Ende Juli sollen die Bauarbeiten beendet sein.

Probebetrieb war zufriedenstellend

Wie stark die Bahnkunden von all diesen Dingen betroffen sind und ob es möglicherweise ein großes Chaos am Mainzer Bahnhof oder auf den Umleitungsstrecken geben wird, kann wohl erst nach den Sommerferien beurteilt werden. Dann fahren wieder mehr Pendler zur Arbeit und die Schülerinnen und Schüler in die Schule.

Die Bahn hatte die Sperrung der Riedbahn und die Umleitungsstrecken einmal getestet. Wegen Vorarbeiten musste die hessischen Strecke im Januar gesperrt werden und die Umleitungen und Fahrplan-Änderungen wurden ausprobiert. Damals gab es laut Bahn keine größeren Probleme. Man sei zufrieden, hieß es in einer Bilanz.

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