Bis 22. Januar: Weniger Regionalzüge

Riedbahnstrecke dicht: Wie es bisher für Pendler in der Pfalz und Rheinhessen läuft

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Autor/in
Martin Gärtner
Bild von Reporter Martin Gärtner aus dem SWR-Regionalbüro Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz.

Nach der Sperrung der Riedbahnstrecke funktioniert der Umleitungs- und Ersatzverkehr in der Pfalz und Rheinhessen bisher. Diese Zwischenbilanz zieht der zuständige Nahverkehrsverband.

Der Riedbahn-Strecke zwischen Mannheim und Frankfurt ist wegen Bauarbeiten seit 2. Januar gesperrt, zunächst bis zum 22. Januar. Deshalb werden ICEs über Ludwigshafen und Mainz umgeleitet. Zudem ist der Regionalverkehr zwischen beiden Städten deutlich ausgedünnt worden.

Unterm Strich sei man bisher zufrieden, erklärte ein Sprecher des Zweckverbands Öffentlicher Personennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZÖPNV Süd) dem SWR. Das sei auch der Eindruck von Mitarbeitenden, die der Verband auf Testfahrten geschickt habe.

Testfahrten durch Verband: Züge und Busse meist pünktlich

So hätten zwei Mitarbeiter am Mittwoch mehrere Strecken getestet und festgestellt, dass die Züge und die Ersatzbusse pünktlich waren.

Bisher seien nur Probleme mit einem Bus bekannt, der abends von Mannheim über Ludwigshafen nach Worms fahre, so der Verbandssprecher. Dazu seien Kundenbeschwerden eingegangen. Die eigentliche Bewährungsprobe für das Konzept komme am Montag. Denn dann beginne die Schule wieder und alle Pendler seien aus dem Weihnachtsurlaub zurück.  

Im Hauptbahnhof Worms wartet die S6. Nach Angaben der Deutschen Bahn fällt die Hälfte der S-Bahnen auf der Linie S6 zwischen Ludwigshafen und Mainz während der Riedbahn-Sperrung in Südhessen weg.
Im Hauptbahnhof Worms wartet die S6. Nach Angaben der Deutschen Bahn fällt die Hälfte der S-Bahnen auf der Linie S6 zwischen Ludwigshafen und Mainz während der Riedbahn-Sperrung in Südhessen weg.

Das sind die Folgen der Riedbahn-Sperrung:

Besonders stark wirkt sich die Riedbahn-Sperrung auf die Strecke von Mainz über Worms und Frankenthal nach Ludwigshafen aus: Vier ICE-Linien, die sonst über die Riedbahn rollen, werden hier umgeleitet. Sie verdrängen Regional- und S-Bahnen. Sogar Autofahrer sind betroffen. Hier gibt es eine Übersicht über die Auswirkungen:

Zahl der S-Bahnen wird halbiert, Expresszüge fallen weg

Die S6 zwischen Mainz und Ludwigshafen fährt nur noch alle 60 Minuten. Bisher gab es einen 30-Minuten-Takt. Gleichzeitig fallen die bei Pendlern beliebten Expresszüge zwischen der Südpfalz und Mainz weg. "Das ist ein großes Problem für mich", sagt ein Bahnkunde, der bisher täglich mit dem Regionalexpress von Schifferstadt nach Worms fuhr. Seine Fahrzeit verlängert sich nun deutlich.

S6 hält nicht mehr überall

Um die S6 zu beschleunigen, stoppen die S-Bahnen nicht mehr an den Haltepunkten Mainz-Laubenheim, Alsheim und Mettenheim (beide Kreis Alzey-Worms). Diese Orte sind nur noch per Bus erreichbar. Außerdem verkehrt ein Stadtexpress zwischen Mainz und Ludwigshafen, im Stundentakt.

Verspätungen im Nahverkehr befürchtet

Da sich der Regionalverkehr die Strecke mit den ICE-Linien 11, 12, 42 und 43 teilen muss, gibt es Befürchtungen, dass sich Verspätungen von ICEs auf den Nahverkehr auswirken könnten.

Die Ausweichstrecken dürfen nicht ins Chaos gestürzt werden.

Der Vorsitzende des Nahverkehrs-Zweckverbands, Landrat Fritz Brechtel aus Germersheim, warnt: "Die Ausweichstrecken dürfen nicht ins Chaos gestürzt werden. Die ausgedünnten Pendler-Verbindungen müssen einen erhöhten Zuverlässigkeitsgrad aufweisen."

An sieben Bahnübergängen zwischen Mainz und Worms sind wegen der umgeleiteten Züge die Schranken wesentlich länger geschlossen als sonst
An sieben Bahnübergängen zwischen Mainz und Worms sind wegen der umgeleiteten Züge die Schranken wesentlich länger geschlossen als sonst.

Schranken an Bahnübergängen bleiben länger zu

Betroffen sind sogar die Autofahrer: Der Nahverkehrs-Zweckverband weist darauf hin, dass wegen der vielen Züge auf der Strecke zwischen Mainz und Worms an Bahnübergängen die Schranken wesentlich länger geschlossen bleiben als sonst. Betroffen seien sieben Bahnübergänge in Nierstein (Kreis Mainz-Bingen), Alsheim, Mettenheim, Osthofen (alle Kreis Alzey-Worms) und Worms.

Urlauber brauchen mehr Fahrzeit zum Flughafen

Urlauber, die mit der Bahn zum Flughafen Frankfurt möchten, müssen wesentlich mehr Zeit einplanen. Es gibt keine Direktzüge mehr von Mannheim zum Flughafen. Entweder müssen Urlauber in Frankfurt Hauptbahnhof bzw. Mainz umsteigen. Oder einen Bus nehmen, der vom Mannheimer Hauptbahnhof zum Flughafen Frankfurt fährt. Der braucht laut Bahn für die Strecke rund eine Stunde Fahrzeit.

Vom Mannheimer Hauptbahnhof fährt ein "ICE-Bus" ohne Zwischenhalt zum Flughafen Frankfurt. Fahrtzeit rund eine Stunde
Vom Mannheimer Hauptbahnhof fährt ein "ICE-Bus" ohne Zwischenhalt zum Flughafen Frankfurt. Fahrtzeit: rund eine Stunde.

ICEs fallen weg oder brauchen länger

Die ICE-Züge, die über die Strecke Mainz - Worms - Ludwigshafen umgeleitet werden, brauchen zwischen Mannheim und Frankfurt laut Bahn rund 30 Minuten länger als bisher.

Die Sanierung der Riedbahn. Fernverkehrszüge werden umgeleitet.
Die Sanierung der Riedbahn. Der Fernverkehr zwischen Mannheim und Frankfurt wird umgeleitet.

Mehrere ICE-Linien werden während der Bauphase verkürzt. ICEs und TGVs von Paris enden bereits in Mannheim. Die ICE-Linien 26 und 55, die aus Richtung Norden kommend normalerweise Karlsruhe bzw. Stuttgart erreichen, fahren nur bis Frankfurt. Züge der ICE-Linie 47 (Stuttgart - Dortmund) enden schon in Mannheim. In der Westpfalz werden der ICE Kaiserslautern - Dresden und der EC Landstuhl - Kaiserslautern - Graz komplett gestrichen.

Gleise nachts für Güterzüge reserviert - nur Busse fahren

Nachts von 23 bis 5 Uhr ist die Strecke für Güterzüge reserviert. Als Ersatz fahren Busse zwischen Mainz und Ludwigshafen. Außerdem werden 15 Güterzüge pro Tag über die Alsenzbahn umgeleitet, also von Bingen über Bad Münster am Stein (Kreis Bad Kreuznach) und Rockenhausen (Donnersbergkreis) nach Hochspeyer (Kreis Kaiserslautern).

Weitere Infos zur Sanierung der Riedbahn

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