Die Bundespolizei hat jetzt herausgefunden, warum der Güterzug Funken gesprüht hat: Die Bremsen des Zuges seien festgestellt gewesen, so ein Sprecher der Bundespolizei. Der Güterzug sei so mehrere Kilometer gefahren.
Um kurz nach 14 Uhr zwischen Oestrich-Winkel und Rüdesheim waren die Bremsen so heiß gelaufen, dass der Funkenflug neben der Bahnstrecke fünf Böschungsbereiche in Brand gesetzt hatte. Ein Feuer griff auf eine Scheune über.
125 Feuerwehrleute an der Bahnstrecke wegen defekter Bremsen im Einsatz
125 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr im Rheingau-Taunus-Kreis rückten aus. Sie brauchten fast zwei Stunden, um die Feuer zu löschen. Bei der Scheune musste das Dach geöffnet werden, um an den Brandherd zu kommen. Sie wurde fast völlig zerstört. Menschen wurden nicht verletzt.
Bahnstrecke im Rheingau musste gesperrt werden
Der mit Papier beladene Zug wurde dann in Rüdesheim angehalten und überprüft. "Kurzzeitig gab es den Verdacht, dass das Feuer von den Bremsen auf die Ladung übergreift", sagte Feuerwehr-Sprecher Michael Ehresmann. Glücklicherweise habe aber nur die Isolierung gebrannt. Die Bremsen seien bei der Kontrolle durch die Feuerwehr noch über 400 Grad Celsius heiß gewesen, so Ehresmann.
Die Bremsen seien dann in Rüdesheim gelöst worden. Nachdem sie sich abgekühlt hatten, konnte der Güterzug weiterfahren. Warum die Bremsen festgestellt waren, wird jetzt noch von der Bundespolizei ermittelt. Die Bahnlinie zwischen Wiesbaden und Koblenz war zweieinhalb Stunden komplett gesperrt.
Dass Züge Brände neben der Bahnstrecke auslösen, ist nicht ungewöhnlich. Vor allem in trockenen Sommern kann es durch den Funkenflug beim Bremsen dazu kommen, dass sich Gras entzündet.