Die Angeklagte mit ihrem Verteidiger vor dem Landgericht in Bad Kreuznach

Wohnhaus abgebrannt

Frau in Bad Kreuznach wegen Brandstiftung vor Gericht

Stand
Autor/in
Lucretia Gather
Vanessa Siemers
SWR-Redakteurin Vanessa Siemers

Die 30-jährige Angeklagte soll in Bad Kreuznach unter anderem zwei große Brände gelegt haben. Wegen ihrer psychischen Erkrankung geht es im Prozess auch darum, herauszufinden, ob sie schuldfähig ist.

Die Liste der Vorwürfe ist lang: schwere Brandstiftung in zwei Fällen, Diebstahl mit Waffen, sechs weitere Diebstähle und noch einiges mehr. Es sind nicht gerade wenige Dinge, die der 30-jährigen Angeklagten vorgeworfen werden. Momentan befindet sie sich in einem psychiatrischen Krankenhaus.

Angeklagte soll Feuer in Mehrfamilienhaus gelegt haben

Der Frau wird unter anderem zur Last gelegt, nach einem Streit mit ihrer Mutter im Keller eines Mehrfamilienhauses in Bad Kreuznach eine Couch angezündet zu haben. Die Mutter und ihr Bruder sollen in dem Haus gewohnt haben. Auch die Angeklagte selbst soll dort immer wieder übernachtet haben.

In dem Mehrfamilienhaus wohnten zum Zeitpunkt des Brandes zwölf Menschen. Laut Gericht mussten die Bewohner in den oberen Etagen mit Leitern von der Feuerwehr gerettet werden. Zwei Menschen seien mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gekommen. Der Sachschaden belief sich nach Gerichtsangaben auf rund 130.000 Euro. 

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30-jährige Frau bestreitet, den Brand gelegt zu haben

Vor Gericht gab die 30-jährige Angeklagte an, den Brand nicht gelegt zu haben. Als der Vorsitzende Richter, Folkmar Broszukat, daraufhin von ihr wissen wollte, wo sie denn zum Zeitpunkt des Brandes gewesen sei, gab sie im Verlauf der Befragung verschiedene Antworten. Dabei betonte sie immer wieder, dass sie das Haus bereits vor dem Brand verlassen habe. Der Aussage einer Zeugin, dass sie unmittelbar vor Ausbruch des Feuers noch vor dem Haus gewesen sei, widersprach sie.

Haus wurde durch Brand unbewohnbar

Auch bei dem zweiten Brand im Februar dieses Jahres stimmen die Angaben der Angeklagten bisher nicht mit den Zeugenaussagen überein. Laut Anklage soll die 30-Jährige unerlaubt in ein Haus eingedrungen sein.

Dort soll sie mehrere Gegenstände, die ihr angeblich gehörten, nach draußen auf die andere Straßenseite getragen haben. Danach soll sie in dem Flur Feuer gelegt haben. Das Haus brannte laut Gericht vollständig aus und war nicht mehr bewohnbar. Den Schaden schätzte die Polizei damals auf etwa 740.000 Euro.

Angeklagte soll mehrmals ins brennende Haus gelaufen sein

Auch bei diesem Brand führt die junge Frau mehrere Gründe an, die belegen sollen, dass sie nicht für das Feuer verantwortlich war. Der Vorsitzende Richter wiederum hält ihre Version der Geschichte für wenig glaubhaft. Diese würde in keinster Weise mit den Aussagen der Zeugen übereinstimmen.

Zudem hätten einige von ihnen ausgesagt, dass die Angeklagte noch mehrere Male in das brennende Haus gelaufen sei. Diese und weitere Tatsachen lassen den Richter vermuten, dass die Frau zum Zeitpunkt des Brandes den Bezug zur Realität verloren hatte. "Ihr Verhalten damals ist rational nicht erklärbar", so Broszukat.

Angeklagte entschuldigt sich für Diebstähle

Neben des Vorwurfs der Brandstiftung werden vor Gericht auch mehrere Diebstähle thematisiert, die die 30-Jährige begangen haben soll. Von diesen gibt sie einige zu und entschuldigt sich auch mehrmals für ihr damaliges Verhalten. Das Alles tue ihr sehr Leid.

Ich sehe meine Fehler ein und ich gebe es zu.

Außerdem wiederholte sie einige Male, dass sie ein Drogenproblem habe.

Im Verlauf des Prozess sollen jetzt noch mehrere Zeugen befragt werden. Außerdem sollen die Ärzte der Angeklagten von ihrer Schweigepflicht entbunden werden, sodass sie sich zu der Behandlung der Frau äußern können. In dem Prozess geht es auch darum, ob die 30-Jährige schuldfähig ist und ob sie eventuell dauerhaft in der Psychiatrie bleiben muss.

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