Alternative zum Anwohnerparken

Gegen die Parkplatznot - Günstiger Nachttarif in 15 Mainzer Parkhäusern

Stand

Von Autor/in Rabea Amri, Judith Seitz

Die Suche nach einem Parkplatz in der Mainzer Innenstadt ist für viele ein tägliches Ärgernis. Das Nachtparken in mehreren Parkhäusern soll die Lage entspannen. Am 1. Juli geht es los.

Wer abends in Mainz einen Parkplatz sucht, muss oft viele Runden drehen, bis sich etwas findet. Gleichzeitig sind in vielen Parkhäusern Plätze frei. Der neue Nacht-Parktarif "Park@Night" soll das ändern.

"Park@Night" in Mainz ab 1. Juli

Den neuen Tarif gibt es in zwei Varianten: Für 16,99 Euro im Monat kann man von 17 Uhr bis 9 Uhr in einem von 15 Parkhäusern der "Parken in Mainz GmbH" (PMG) parken. Der Sonntag ist komplett umsonst. Für 26,99 Euro gilt das Angebot auch für den gesamten Samstag.

Wer es nicht schafft, bis spätestens 9 Uhr auszufahren, erhält 10 Prozent Rabatt auf die dann fälligen Parkhausgebühren. Das Tagesmaximum liegt laut PMG in jedem Fall bei 9 Euro.

Die Einfahrt des Parkhauses am Taubertsbergbad: In einigen Parkhäusern in Mainz sollen nachts künftig günstig geparkt werden dürfen.
Auch im Parkhaus am Taubertsberg wird ab 1. Juli das vergüngstige Nachtparken angeboten.

5.000 Parkplätze in 15 Parkhäusern

5.000 Parkplätze stehen nach Angaben der PMG in den 15 Parkhäusern zur Verfügung. Jedes kann genutzt werden, man muss sich nicht auf ein konkretes Parkhaus festlegen.

Man arbeite daran, dass noch weitere Parkhäuser dazukommen, so die PMG. Zwar betreibt sie in Mainz insgesamt 27 Parkhäuser mit rund 10.000 Stellplätzen, ist aber nicht Eigentümerin all dieser Häuser. Für weitere Parkhäuser muss das Konzept "Park@Night" mit den jeweiligen Besitzern abgestimmt werden.

Haase: Weniger Parksuchverkehr in Mainzer Innenstadt

Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) sagte bei der Vorstellung des Tarifs, er hoffe, dass sich mit diesem Angebot auch der sogenannte Parksuchverkehr in der Innenstadt reduziere - indem die Autofahrerinnen und Autofahrer auf die Parkhäuser auswichen, statt weiter ewig einen freien Parkplatz an der Straße zu suchen.

Im Optimalfall gewinnen wir auf lange Sicht sogar neue Freiflächen in der Innenstadt, die dann anderweitig von den Bewohnerinnen und Bewohnern genutzt werden können.

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Anwohnerparken in Mainz wird teurer

Auch die Mainzer Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) betont, dass es ein wichtiges Ziel der Stadtverwaltung sei, dass weniger Autos im öffentlichen Raum abgestellt werden. Das sei auch ein Grund, warum - ebenfalls zum 1. Juli - die Kosten für das Anwohnerparken in Mainz deutlich steigen.

Je nach Größe des Autos kosten die Parkausweise unterschiedlich viel. Es wird auf jeden Fall für alle teurer als bisher. Der "Park@Night"-Nachttarif der PMG soll dazu nun eine Alternative darstellen - oder auch eine Ergänzung.

PMG beobachtet, ob sich Parkverhalten verändert

Die PMG will in einer Einführungsphase genau beobachten, wie sich das neue Angebot auf die Situation in den Parkhäusern auswirkt. Gerade samstags, wenn viele Menschen in die Innenstadt kommen, könnte es in den Parkhäusern auch mal eng werden , schätzt PMG-Geschäftsführer Ralf Sadowski.

"Für uns ist das Tarifangebot in der Nacht ein neues Terrain und wir sind gespannt, wie die Menschen in Mainz das Angebot annehmen werden." Überbuchungen in den Parkhäusern, vor allem bei Veranstaltungen, wolle die PMG unbedingt vermeiden, so Sadowski. Notfalls werde man reagieren und nachjustieren.

Günstigster Nachtpark-Tarif in Deutschland?

Zum 1. Juli soll der Tarif bei der PMG starten. Ähnlich wie beim System "Park&Go" will die PMG wieder mit einer Scheckkarte arbeiten, die die Autofahrerinnen und Autofahrer vorne in die Windschutzscheibe legen. Etwa 30.000 Euro kostet die Einführung des neuen Systems.

Diese Kosten könnte die PMG wieder reinholen, wenn sich bis zum Jahresende etwa 1.500 Menschen für Park@Night anmeldeten. "Diese Zahl wäre ein großer Erfolg", betont Oberbürgermeister Nino Haase - und verweist darauf, dass die Stadt Mainz mit dem günstigen Nachttarif einen innovativen Weg einschlägt. "Uns ist nicht bekannt, dass es deutschlandweit eine andere Stadt gibt, die ein so günstiges Modell anbietet."

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