Fachkräftemangel und Kostensteigerungen

Mainzer Unimedizin rechnet mit 97 Millionen Euro Verlust

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Vanessa Siemers
SWR-Redakteurin Vanessa Siemers

Die Mainzer Universitätsmedizin macht weiter Verluste. Das Defizit für 2024 liegt nach aktuellen Prognosen bei rund 97 Millionen Euro.

Als Grund für das anwachsende Defizit nennt die Unimedizin auf Anfrage der Allgemeinen Zeitung Kostensteigerungen und Personalengpässe. Durch den Fachkräftemangel fehlten auch an der Unimedizin Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Betroffen sei vor allem das Pflegepersonal, aber auch medizinische Fachangestellte, so eine Sprecherin der Unimedizin.

Durch das fehlende Personal könnten nicht immer alle Betten belegt werden. Außerdem könnten nicht so viele Operationen durchgeführt werden wie bei voller Besetzung. Die Konsequenz: Die Unimedizin kann weniger Patienten und Patientinnen aufnehmen und hat dadurch weniger Einnahmen.

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Unimedizin sucht händeringend neue Mitarbeitende

Um das Defizit zu verringern, sollen neue Mitarbeitende gewonnen werden. Deswegen habe die Universitätsmedizin verschiedene Maßnahmen gestartet, um neues Personal zu finden. Außerdem werde alles versucht, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch langfristig in der Klinik zu halten.

Ein weiterer Kostenpunkt ist nach Angaben der Unimedizin die mit der Gewerkschaft ver.di vereinbarte Tariferhöhung. Dadurch erhöhten sich die Personalkosten im nächsten Jahr auf rund 30 Millionen Euro. Hinzu komme, dass auch die Preise für medizinische Produkte immer teurer würden.

Sanierung der alten Gebäude ist kostspielig

Ein weiterer Kostenfaktor sind nach Angaben der Sprecherin die Instandhaltungskosten. Allein im vergangenen Jahr hat die Unimedizin für die zum Teil maroden Gebäude 37 Millionen Euro ausgegeben.

Wie die Unimedizin jedoch betont, handelt es sich bei dem Wirtschaftsplan 2024 um einen vorläufigen. Der Aufsichtsrat habe den Vorstand bereits aufgefordert, den Plan bis Ende März nächsten Jahres noch einmal zu überarbeiten und Maßnahmen zur Verbesserung des Ergebnisses vorzulegen.

Defizit in 2023 liegt bei etwa 88 Millionen Euro

Für dieses Jahr liegt das zu erwartende Defizit bei rund 88 Millionen Euro. Der Wirtschaftsplan sah ursprünglich ein Defizit von etwa 57 Millionen Euro vor. Das endgültige Jahresergebnis für 2023 kann jedoch erst Anfang nächsten Jahres ermittelt werden.

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