Was beim Bau des Klinikums 1914 noch Sinn ergab, nämlich dass die Uniklinik aus vielen Gebäuden mit großem Abstand bestand, um Patienten und Patientinnen vor den verschiedenen ansteckenden Krankheiten zu schützen, führt heute zu komplizierteren Arbeitsabläufen. Aktuell stehen circa 60 Gebäude der einzelnen Disziplinen auf dem Gelände.
Historische Gebäude an Unimedizin werden abgerissen
Für die neue Bebauung des Geländes müssen zwei historische Gebäude abgerissen werden. Das so genannte alte Kesselhaus und eine ehemalige Professoren-Villa, die heute als Bibliothek und Verwaltungsgebäude genutzt wird. Beide Gebäude haben keinen medizinischen Nutzen mehr, so der Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Klinikvorstand Prof. Norbert Pfeiffer.
Der Abriss der beiden denkmalgeschützten Gebäude sei ein Kompromiss, sagte die Mainzer Baudezernentin Marianne Grosse (SPD). Wenn zwei Gebäude weichen, könne das größere, zusammenhängende historische Ensemble erhalten bleiben. Mit dem Park werde es den Kern des modernen Klinikcampus bilden.
Ein Gebäude für verschiedene Fachrichtungen der Universitätsmedizin
Mit einer zentralen Anmeldung und einem klaren Haupteingang soll es für Patienten und Patientinnen, Angehörige und das klinische Personal leichter werden, sich auf dem Unigelände zu orientieren. Im neuen Haupthaus sollen im Erdgeschoss alle Ambulanzen und Notaufnahmen ihren Platz finden. Außerdem seien dort Operationssäle und alle Intensivstationen geplant, erklärte der Vorstand der Universitätsmedizin Prof. Pfeiffer.
"Wir gehen hier den richtigen Weg für die Zukunft unserer Universitätsklinik, für moderne Gesundheitsversorgung, wegweisende Forschung und nachhaltiges Bauen", sagte der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos). Am Mittwoch unterschrieb er zusammen mit dem rheinland-pfälzischen Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) und Klinikvorstand Norbert Pfeiffer eine Absichtserklärung für den zukünftigen Neubau. Für Pfeiffer ist der Neubau notwendig, um künftig moderne Medizin betreiben zu können.
Neubau für moderne Medizin dauert bis zu 15 Jahre
2,2 Milliarden Euro werden nun für die Umstrukturierung der Universitätsmedizin veranschlagt. 1,1 Milliarden Euro davon würden allein in den Hauptbau fließen, so der Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin, Norbert Pfeiffer. Der Startschuss für den Neubau solle im Idealfall Ende des Jahres 2026 fallen. Der Neubau soll 100.000 Quadratmeter groß werden. Die Bauphase schätzen die Verantwortlichen auf zehn bis 15 Jahre.