Der Wormser Tiergarten hat Nachwuchs bekommen: vier junge Wölfe, die alle gerade mal sieben Monate alt sind. Sie bevölkern jetzt das Wolfsgehege, das bis dahin knapp ein halbes Jahr leer stand.
"Unser altes Rudel ist nach und nach altersbedingt gestorben", sagt der Leiter des Tiergartens, Marko Mitzinger. Er sei froh, dass auf den 2.400 Quadratmetern jetzt wieder Leben eingekehrt sei.
Leerstand für Umgestaltung genutzt
Die Zeit zwischen den alten und neuen Wölfen hat der Tiergarten genutzt. Das Gehege ist leicht umgestaltet worden, auch die Aussichtsbrücke wurde saniert. Sie mache jetzt optisch mehr her, außerdem sei die Rampe deutlich flacher, so Mitzinger, damit beispielsweise Rollstuhlfahrer sie besser befahren und die Tiere beobachten können.
Tiergarten: Wölfe dienen der Bildungsarbeit
Zoos und Tiergärten stehen immer wieder in der Kritik – wegen der unnatürlichen Lebensbedingungen, der eingeschränkten Bewegungsfreiheit sowie des Stresses und der Langeweile, denen die Tiere ausgesetzt sind.
Mitzinger dagegen ist überzeugt, dass es wichtig ist, dass der Wormser Tiergarten diesen Wolfsbestand hält: "Wölfe polarisieren und es gibt Diskussionen um die Frage, ob es gut ist, dass sie bei uns wieder in freier Wildbahn auftauchen oder nicht. Unter anderem vor diesem Hintergrund können wir hier eine entsprechende Bildungsarbeit anbieten."
Die Entfernung der Menschen zu Tieren nehme immer weiter zu. Es gebe Kinder, die denken, Eier kämen aus dem Pappkarton.
Führungen geplant - traditionelle Wolfsnächte vorerst nicht
Deshalb sollen im Januar die ersten Bildungsangebote rund um die Wölfe starten. Auf dem Programm stehen spezielle Führungen für die Besucherinnen und Besucher, die ihnen ermöglichen, sich intensiv mit den Wärtern auszutauschen.
Ein Höhepunkt im Wormser Tiergarten waren in den vergangenen Jahren die Wolfsnächte. Die Besucher erlebten dabei eine Wolfsfütterung, hörten ihr Geheul und konnten es sich am Lagerfeuer gemütlich machen.
"Das werden wir im kommenden Jahr aber wahrscheinlich noch nicht anbieten können", so Mitzinger. Die Wolfsnacht soll es erst 2026 wieder geben.
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