Keine Rechnungen gestellt

Mainzer Unimedizin hat Außenstände in Millionenhöhe

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Autor/in
Markus Volland
Katja Jorwitz
SWR4 Moderatorin Katja Jorwitz

Gerade ist bekannt geworden, dass die Mainzer Unimedizin mit vielen Rechnungen an ihre Lieferanten im Rückstand ist. Nun wird klar: Auch Rechnungen, die der Uniklinik Geld bringen würden, werden seit Monaten nicht gestellt. Und das, obwohl die Klinik in den Miesen hängt.

Ein Bett und die Krankenversorgung in der Mainzer Unimedizin kosten selbstverständlich Geld. Nach Angaben des CDU-Landtagsabgeordneten Gerd Schreiner wurden aber in den letzten Monaten tausende Rechnungen an Krankenkassen und Privatpatienten nicht geschrieben. Sie schulden der Unimedizin laut Schreiner mehrere Millionen Euro.

Zu wenig Personal in der Buchhaltung der Unimedizin

Der Grund: Die Rechnungen können nicht geschrieben werden, weil in der Buchhaltung der Unimedizin Personal fehle. Zum einen hätten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gekündigt, zum anderen seien Stellen nicht besetzt worden - auch in dieser Branche herrsche Fachkräftenmangel.

Dieses Problem hatte auch dazu geführt, dass die Unimedizin Rechnungen von Lieferanten nicht bezahlt hat und diese deshalb Medikamente oder Medizinprodukte zeitweise nicht geliefert haben. Nach Angaben der Unimedizin sind derzeit Lieferanten-Rechnungen in Höhe von 60 Millionen Euro offen.

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Verantwortlich für die finanzielle Situation der Unimedizin ist aus Sicht von Schreiner der kaufmännische Vorstand, Christian Elsner. Dieser müsse nun endlich Konsequenzen ziehen und zurücktreten, so Schreiner.

Damit folgt er den Forderungen vieler Chefärztinnen und -ärzte der Unimedizin. Sie klagen seit Monaten über Missstände und hatten sich mit einem Brief an das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium gewendet und unter anderem gewarnt, dass die wirtschaftliche Lage prekär sei und die Ausstattung nicht mehr zeitgemäß.

Auch Freie Wähler sehen "gravierende Managementfehler"

Angesichts offener Rechnungen in Millionenhöhe sieht auch die oppositionelle Fraktion der Freien Wähler "gravierende Managementfehler" im größten Krankenhaus des Landes. "Es kann doch nicht sein, dass man versucht, sich mit dem Hinweis auf Fachkräftemangel aus der Affäre zu ziehen", sagte der gesundheitspolitische Sprecher Helge Schwab. Die Vorgänge an der Unimedizin zeigten, dass es mit Gesprächen oder einer Moderation nicht getan sei.

Unimedizin soll für Milliarden modernisiert werden

Dieser Kritik trat die Führung der Unimedizin unter anderem mit Modernisierungsplänen entgegen. Demnach sollen die Kliniken Schritt für Schritt bis zum Jahr 2038 umfassend saniert werden. Ein Bau-Masterplan sieht dafür insgesamt rund 2,2 Milliarden Euro vor.

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