Ein Bagger riss am Montagmittag Teile der Außenfassade vom Gebäude 701 herunter. Damit startete der Bagger symbolisch den gewaltigen Umbau der Mainzer Universitätsmedizin.
Insgesamt kosten die geplanten Arbeiten an der Unimedizin etwa 2,2 Milliarden Euro. Bis zum Jahr 2038 sollen sie abgeschlossen sein. "Das ist der Beginn eines absoluten Mega-Projekts", sagte der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand der Unimedizin, Norbert Pfeiffer. Die Modernisierung der Mainzer Unimedizin sei das größte Klinik-Neubauprojekt in Deutschland.
Alte Gebäude der Unimedizin nicht mehr zeitgemäß
Der derzeitige Baubestand der Unimedizin sei überwiegend aus dem Jahr 1914 sowie aus den 1950er, 60er und 70er Jahren und nicht mehr zeitgemäß - im Fall des Gebäudes 701 aus den 1960ern unter anderem wegen der nicht mehr geeigneten Deckenhöhen. In dem elfgeschossigen, rund 38 Meter hohen Gebäude 701, das nun verschwindet, war früher einmal die Nachsorgeklinik untergebracht. Zuletzt wurde es hauptsächlich als Lager genutzt, weil es den Ansprüchen einer Klinik nicht mehr genügte.
Klinikbetrieb läuft trotz Abrissarbeiten weiter
Der Abriss dieses Gebäudes soll ungefähr ein halbes Jahr dauern - bei laufendem Klinikbetrieb in unmittelbarer Nachbarschaft. Dabei kommen nach Angaben der Verantwortlichen auch spezielle Abbruchroboter zum Einsatz.
Auf dem Areal entsteht dann ein Neubau mit sechs, teils unterirdischen, Geschossen auf einer Grundfläche von 1.140 Quadratmetern. Dort sollen unter anderem Lagerräume, Laborflächen, die Klinikapotheke und eine Zentralküche entstehen. Wann der Grundstein für das neue Gebäude gelegt wird, ist noch unklar. Der Bau soll etwa dreieinhalb Jahre dauern.
Land spricht von "modernster Unimedizin Deutschlands"
Das Land Rheinland-Pfalz fördert allein den Abriss nach Angaben von Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) mit zehn Millionen Euro. "Es wäre aber falsch zu sagen, die Universitätsmedizin wäre eine einzige Baustelle", sagte er. Durch den Bau-Masterplan solle die nachhaltigste und modernste Unimedizin Deutschlands entstehen.