Es war der zweite Prozess gegen den ehemaligen Fußball-Jugendtrainer vor dem Frankfurter Landgericht. Das hatte ihn im März 2023 bereits zu zwölf Jahren und neun Monaten Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt - unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs, Vergewaltigung und weil er Videos von seinen Taten gemacht hatte.
BGH hebt erstes Urteil gegen Missbrauchs-Täter auf
Allerdings hatte der Bundesgerichtshof (BGH) das Urteil teilweise wieder aufgehoben. Der Grund war ein Verfahrensfehler: An einem Prozesstag war die Öffentlichkeit ausgeschlossen worden, obwohl es dafür keinen Grund gegeben hatte. Deshalb wurden nun einige der Fälle erneut am Frankfurter Landgericht verhandelt.
Das neue Urteil unterscheidet sich dennoch kaum vom alten: Der 37-Jährige erhielt zwölf Jahre und drei Monate Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung.
Minderjährige Opfer betäubt und vergewaltigt
Insgesamt war der Mann aus Hattersheim wegen 69 Missbrauchs-Fällen in den Jahren 2014 bis 2021 angeklagt. Er hatte minderjährige Jungen mit unterschiedlichen Geschichten in seine Wohnung gelockt. Dort betäubte er sie mit Medikamenten in Getränken oder Schokolade und vergewaltigte sie dann. In anderen Fällen hatte er seine Opfer betrunken gemacht, bevor er sich an ihnen verging. Seine Taten hatte er teilweise gefilmt. Die Ermittlungen haben ergeben, dass es insgesamt elf Opfer gibt.
Täter hat jahrelang Jungen trainiert - auch in Wiesbaden
Der Angeklagte war nach Angaben der Staatsanwaltschaft für mehrere Vereine im Main-Taunus- und im Rheingau-Taunus-Kreis als Fußball-Jugendtrainer aktiv - unter anderem beim SV Wehen Wiesbaden. Kinder und Jugendliche des Vereins waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft aber nicht betroffen.