Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest

Elektrozaun am Rheinufer gegen schwimmende Wildschweine

Stand
Autor/in
Lucretia Gather
Christiane Spohn
Christiane Spohn ist Reporterin im SWR Studio Mainz

Der Kreis Mainz-Bingen lässt jetzt auch am Rheinufer zwischen Mainz-Mombach und Heidenfahrt Elektrozäune errichten. Denn Wildschweine kommen dort gerne durch den Rhein ans Ufer.

Wildschweine können sehr gut und ausdauernd schwimmen, längere Strecken durch den Rhein schaffen die Tiere locker. Die Kreisverwaltung Mainz-Bingen hat jetzt auf der Rettbergsaue, einer Insel im Rhein zwischen Mainz-Mombach und Wiesbaden-Schierstein, eine Rotte Wildschweine entdeckt. Und die pendelt gerne zwischen der hessischen und der rheinland-pfälzischen Rheinseite hin und her. Die Behörden, die gerade gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest kämpfen, finden das nicht so lustig und stellen nun Elektrozäune am Ufer auf.

Ausbreitung der Wildschweine verhindern

Die Verbreitung des Virus muss laut Kreisverwaltung Mainz-Bingen immer noch intensiv bekämpft werden - und damit vor allem die Verbreitung der Wildschweine. Der Elektrozaun am Ufer zwischen Mainz-Mombach und Heidenfahrt soll verhindern, dass die Tiere vom Ufer aus weiterziehen. Zum Beispiel auf den Mombacher Friedhof, in den Lennebergwald oder auch auf die Ackerflächen neben der A60.

Maßnahmen gegen Afrikanische Schweinepest

Im Sommer waren im Kreis Mainz-Bingen die ersten toten, mit der Afrikanischen Schweinepest infizierten Tiere gefunden worden. Insgesamt 40 Kilometer Elektrozaun gibt es inzwischen entlang des Rheinufers von Mainz nach Worms, aber auch an der A63. Wildkameras und Drohnen helfen den Veterinärämtern, zu kontrollieren, ob kranke Tiere unterwegs sind oder Kadaver zu finden. Für Fußgänger und Radfahrer sind kleine Tore in den Elektrozäunen vorgesehen, die demnächst eingebaut werden sollen.

Entspannung, aber keine Entwarnung Afrikanische Schweinepest in Rheinhessen auf dem Rückzug

Vorsichtiger Optimismus beim Thema afrikanische Schweinepest: In Rheinhessen stagniert die Zahl der tot aufgefundenen Wildschweine. Das teilte die Kreisverwaltung Mainz-Bingen mit.

Ärger über beschädigte Zäune in Rheinhessen

Mit den Zäunen werden die Menschen in Mainz-Bingen noch eine längere Zeit leben müssen. "Vom Zeitpunkt des letzten Fundes eines infizierten Tieres an dauert es etwa zwei Jahre, bis die Region wieder als frei gilt und die Einschränkungen aufgehoben werden können“, sagt Erwin Malkmus, Beigeordneter des Kreises Mainz-Bingen. Deshalb sei es wichtig, dass alle Vorgaben eingehalten würden. Es passiere aber leider immer wieder, dass Menschen die Zäune niedertrampeln würden, um Umwege zu vermeiden.

Wenn es nur ein infiziertes Schwein aus der Region hinaus schafft, werden wir die Seuche nie in den Griff bekommen!

Das sei unfair, vor allem denjenigen gegenüber, die alles dafür tun, "den Albtraum Afrikanische Schweinepest zu beenden“, so Markus Wacker.

Bei Bekämpfung der Seuche nicht nachlassen

Zwar würden im Kreis Mainz-Bingen nur noch vereinzelt tote und infizierte Tiere gefunden, so die Kreisverwaltung. Auf der anderen Rheinseite dagegen, in Hessen, sei in den vergangenen Tagen eine ganze Rotte mit vielen, ganz frisch infizierten Tieren gefunden worden. Dies zeige, dass man beim Kampf gegen die Tierseuche weiterhin aufmerksam bleiben müsse und nicht nachlassen dürfe.

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