Hindenburgstraße und Co

Mehr als 3.000 Unterschriften gegen die Umbenennung von Straßen in Landau

Stand
Autor/in
Thilo Eickhoff
Porträt Thilo Eickhoff
Birgit Baltes
Foto für Autorenseite

In Landau sollen drei Straßen umbenannt werden, weil die Namensträger das NS-Regime unterstützt haben. Eine Bürgerinitiative ist dagegen.

Die Bürgerinitiative hat Oberbürgermeister Dominik Geißler (CDU) am Donnerstag mehr als 3.100 Unterschriften für ein Bürgerbegehren gegen die Umbenennung dreier Straßennamen in Landau übergeben. Das sind 400 Unterschriften mehr, als nötig gewesen wären. Der Landauer Stadtrat hatte bereits im April entschieden, die Hindenburgstraße, die Kohl-Larsen-Straße und die Hans-Stempel-Straße umzubenennen. Die Namensgeber hatten Verbindungen zum Nationalsozialismus.

Initiative findet Umbenennung zu teuer

Er finde es übertrieben und falsch, die Straßen umzubenennen, so Karl-Heinz Schehl, Sprecher der Initiative: "Man kann die Geschichte nicht durch eine Umbenennung ändern oder tilgen." Außerdem sei eine Umbenennung zu teuer. Er plädiert stattdessen dafür, die Namen der Straßen so zu belassen und sie um zusätzliche Schilder zu ergänzen, die auf die Verfehlungen der Namensgeber hinweisen.

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Der Landauer Oberbürgermeister Dominik Geißler (CDU) lässt sich in seiner Meinung durch die Unterschriftensammlung nicht beirren. Die Menschen, nach denen die Straßen benannt wurden, seien nach heutigen Maßstäben nicht ehrwürdig: "Die haben die Nazi-Herrschaft unterstützt oder haben Nazi-Verbrecher geschützt oder waren Rassisten. Der richtige Weg ist: Die Straßen werden umbenannt!"

In Landau gibt es Streit um geplante Umbenennungen von Straßen
Karl-Heinz Schehl und Dominik Geißler bei der Übergabe der Unterschriften

Sollten es aber genug gültige Unterschriften sein, dann hat die Bürgerinitiative einen Anspruch, dass die Stadt einen Bürgerentscheid durchführt. Dabei ginge es aber nicht um etwaige zusätzliche Schilder, sondern nur um die Frage: Umbenennung, ja oder nein. "Das wird dann eine richtige Wahl, mit Wahllokalen, Schulen, vielen ehrenamtlichen Helfern, Wahlscheinen und viel Vorlauf", so Geißler zum Aufwand, den das nach sich zöge.

Die Alternative wäre, dass der Stadtrat seinen Beschluss zur Umbennenung aufhebt. Jetzt müsse die Stadt aber erst einmal die Unterschriften prüfen, "jede einzelne", so Geißler.

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