Das hat der Stadtrat in Bad Dürkheim mehrheitlich entschieden. Betroffen sind die Straßen: Karl-Räder-Allee, Philipp-Fauth-Straße und Maler-Ernst-Straße.
Nach dem Bürgerentscheid Straßenschilder mit NS-Bezug in Bad Dürkheim - wie geht es weiter?
In Bad Dürkheim bleiben umstrittene Straßennamen bestehen. Die Nähe zum Nationalsozialismus - beispielsweise von Karl Räder - soll aber durch zusätzliche Hinweise an den Straßenschildern dokumentiert werden.
Bürger wollten Straßennamen behalten
Eigentlich wollte die Stadt die Straßen umbenennen, aber ein Bürgerentscheid im September hatte das verhindert. Fast 74 Prozent der Bürgern die sich an der Abstimmung beteiligten stimmten gegen eine Umbenennung der drei Straßen.
Namensgeber: Maler, Dichter, Astronom
Zwei der Straßen, um die es geht, befinden sich im Stadtzentrum, eine im Bad Dürkheimer Ortsteil Seebach. Sie sind nach Karl Räder, Gustav Ernst und Philipp Fauth benannt. Letztgenannter war Astronom und stand laut Sachverständigen dem SS-Führer Heinrich Himmler nahe. Gustav Ernst war Maler. In seinem Tagebuch fand man antisemitische und Hitler verherrlichende Einträge. Karl Räder wiederum war Dichter und betrieb laut Historikern Propaganda für die Nationalsozialisten. "Als glühender Verehrer Adolf Hitlers verfasste er ihm zu Ehren etliche Gedichte", so die Stadt. Auch sei Räder oft zusammen mit NS-Funktionären aufgetreten.
Umstrittene Straßennamen Historiker zu Bürgerentscheid in Bad Dürkheim: "Natürlich handelt es sich um Täter!"
Ein Bürgerbegehren in Bad Dürkheim hat entschieden: Drei Straßennamen, die nach Personen benannt sind, die dem NS-Regime nahe standen, bleiben. Was sagt der Mainzer Historiker Ralph Erbar dazu?
Zusätzliche Infos zu Straßennamen
Jetzt sollen die Straßennamen Zusatzschilder bekommen. Auf denen soll laut Stadtverwaltung Bad Dürkheim eine Kurzbeschreibung zum Leben und der Haltung der Namensgeber stehen. Daneben wird ein QR-Code gezeigt, der auf eine Kurzbiographie verweist.