Der Entscheidung ging ein Streit zwischen Anwohnern und Stadt voraus: Die Stadt wollte in der Glacisstraße neue Bäume pflanzen lassen, die in heißen Sommern Schatten spenden und auch mehr Platz für Fahrradfahrer schaffen. Doch Anwohner hatten sich massiv gegen die Umbaupläne gewehrt und eine Bürgerinitiative gegründet.
Neue Bäume statt 65 Parkplätze in Landau
Aus der Glacisstraße soll eine Fahrrad-und Einbahnstraße werden. Außerdem soll dort etwa die Hälfte der bisher rund 130 Parkplätze wegfallen - also 65 Parkplätze. Die Stadt Landau will stattdessen 40 Bäume pflanzen. Zunächst stimmte der städtische Mobilitätsausschuss im Februar diesen Jahres noch gegen die Bäume.
Bürgerforen für Anwohner
Schließlich gab es zwei Bürgerforen, bei denen sich die Anwohner einbringen konnten. Ende Mai hatte die Stadtverwaltung für den Umbau der Landauer Glacisstraße einen Kompromiss vorgeschlagen – mit etwas mehr Parkplätzen und dafür etwas weniger Bäumen.
Verkehrswende Proteste von Anwohnern in Landau: Stadt will etwa 65 Parkplätze streichen
Mehr Bäume, weniger Parkplätze. Nach und nach will die Landauer Stadtverwaltung die Südstadt umbauen. Das Motto: Klimaschutz durch Radverkehr. Anwohnerinnen und Anwohner sind sauer.
Laut Verwaltung fanden sich die "Kritikerinnen und Kritiker an der Planung aber auch in dieser Variante nicht wieder." Die Stadtverwaltung hatte dann im Mobilitätsauschuss erneut über ihre ursprünglichen Umbaupläne abstimmen lassen. Der Kompromiss spielte dabei keine Rolle.
Bürgerinitiative: Kein Vertrauen mehr in die Stadtverwaltung
Die Bürgerinitiative zeigte sich danach fassungslos. Das Vertrauen in eine gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung sei verloren gegangen, sagte Heiner Moser von der BI dem SWR: "Dass der Ausschuss dann doch über den ursprünglichen Plan abgestimmt hat, empfinden wir als unerhörte Provokation. Die ganze Bürgerbeteiligung war sinnlos und verschwendetes Steuergeld."
Die Umbauarbeiten an der Straße im Süden Landaus sollen im kommenden Jahr beginnen; es soll in zwei Abschnitt gebaut werden. Die Stadt rechnet mit Kosten von rund 2,4 Millionen Euro.