Studienergebnisse soll Missbrauch verhindern

Bistum Speyer: Mehrere Millionen Euro Entschädigung an Missbrauchsopfer

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Martin Gärtner
Bild von Reporter Martin Gärtner aus dem SWR-Regionalbüro Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz.

Das Bistum Speyer hat bislang 3,4 Millionen Euro an Missbrauchsopfer gezahlt. Bald soll es eine Studie zu dem Thema geben. Die Erkenntnisse daraus soll Taten künftig verhindern.

96 Anträge auf Entschädigung von Betroffenen sind insgesamt eingegangen. Davon sind bis auf zwei Anträge alle bearbeitet, teilte das Bistum auf seiner Jahrespressekonferenz in Speyer mit. Im Mai wird der erste Zwischenbericht einer Studie der Universität Mannheim zu dem Thema veröffentlicht. Wissenschaftler haben den sexuellen Missbrauch durch katholische Priester und andere Mitarbeiter im Bistum Speyer seit 1946 untersucht.

Auf der Bilanzpressekonferenz hat Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann über aktuelle Entwicklungen im Bistum Speyer berichtet.
Auf der Bilanzpressekonferenz hat Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann über aktuelle Entwicklungen im Bistum Speyer berichtet.

Bischof: "Wir wollen aus den Erkenntnissen lernen"

Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann sagte auf einer Pressekonferenz, die Studie habe untersucht, wie es zum jahrzehntelangen Missbrauch kommen konnte. Die Frage war: Welche kirchlichen Strukturen haben die Taten begünstigt? Man wolle aus den Erkenntnissen der Wissenschaftler lernen, so Wiesemann, um diese Taten künftig zu verhindern.

Bistum bezahlt die Untersuchung

Das Bistum Speyer finanziert die Studie und ermöglichte den Mannheimer Wissenschaftlern den Zugang zu den Akten des Bistumsarchivs.

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