Der weltgrößte Chemiekonzern hat im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch erlebt - unterm Strich blieben gerade einmal 225 Millionen Euro übrig. Auch der Umsatz ging stark zurück. Das teilte das Unternehmen am Freitag mit. Demnach ist die BASF in Deutschland sogar in die Verlustzone gerutscht. "Die Lage ist ernst" sagte Vorstandschef Martin Brudermüller. Am Hauptstandort in Ludwigshafen soll deshalb noch heftiger gespart werden. Weitere Stellen sollen wegfallen.
Wie viele Jobs wegfallen, ist noch unklar
Rund eine Milliarde Euro im Jahr soll das Stammwerk zusätzlich an Kosten einsparen, bis 2026. Wieviele Stellen deshalb abgebaut werden müssen, ließ Vorstandschef Martin Brudermüller bei der Bilanz-Pressekonferenz offen. Es würden aber auch weitere einzelne Anlagen auf dem Werksgelände stillgelegt. Bereits im Februar 2023 hatte die BASF einen Stellenabbau für den Hauptstandort angekündigt, 2.500 Stellen sollten gestrichen werden. Ganz so viele werden es wohl in der zweiten Sparrunde nicht werden. Zum Jahreswechsel waren in Ludwigshafen bei der BASF noch 38.710 Menschen beschäftigt, 430 weniger als ein Jahr davor. Die erste Welle des Stellenabbaus ist also noch gar nicht umgesetzt worden.
Vorstandschef Brudermüller: "Die Lage ist ernst"
"Die Lage ist ernst, daher schließen wir explizit keine Maßnahmen aus", sagte Vorstandchef Martin Brudermüller am Mittag. Sein Vertrag endet mit der Hauptversammlung im April. Dort wird den Aktionären eine bei 3,40 Euro stabile Dividende je Aktie vorgeschlagen. Doch die Aussichten für das Stammwerk bleiben düster: "Der Standort ist seit ein paar Jahren in der Verlustzone", sagte Finanzvorstand Dirk Elvermann. Deshalb werde auch nicht nur beim Personal gespart, sondern auch bei Fremdvergaben und im Einkauf. Die Produktion der BASF in Deutschland leide unter einer geringen Nachfrage und hohen Energiepreisen.
Gewerkschaft kritisiert Abbau
Die Gewerkschaft IGBCE hat das Sparprogramm kritisiert. Statt eines Sparprogramms nach dem nächsten brauche es Zukunftsinvestitionen in den Standort und eine Perspektive, heißt es in einer Stellungnahme von Bezirksleiter Gunther Kollmuß.
Gewinneinbruch im Jahr 2023
Im Gesamtkonzern ging der Umsatz 2023 gegenüber dem Vorjahr um über 20 Prozent zurück, der Gewinn nach Steuern und beherrschenden Anteilen sank auf 225 Millionen Euro. In guten Jahren waren das jeweils mehrere Milliarden. Um im Gesamtkonzern an diese Zeiten anzuknüpfen will die BASF vor allem in China investieren, wo die Produktion günstig und die Nachfrage groß ist.