
Verena Börsch leidet an Long Covid. Die meiste Zeit des Tages verbringt sie im Liegen - oft auch mit einer Schlafmaske im Gesicht und Kopfhörern auf den Ohren. Viele Reize überfordern ihren Körper.
"Es ist nicht einfach nur Müdigkeit", sagt die 54-jährige Verena Börsch. Jeder Reiz, jede Anstrengung überfordert ihren Körper. "Man ist alles auf einmal. Man ist benebelt, man ist erschöpft, abgeschlagen, müde und gleichzeitig ist man total aufgepusht", berichtet die Long-Covid-Patientin.
Vor zwei Jahren hat sie sich mit Corona infiziert. Bis dahin war sie sehr aktiv, war viel in den Bergen unterwegs. Heute kann sie lediglich 50 Meter am Stück gehen.
Initiative will mehr Aufmerksamkeit für Long Covid
Die Initiative "NichtGenesen" will auf Fälle wie diesen aufmerksam machen. Denn Medikamente gibt es für Long Covid noch nicht. Außerdem sagt die Initiative, dass viele Ärzte und Ärztinnen die Krankheit bis heute nicht kennen würden. Die Symptome von Long Covid würden zudem oft auf eine psychische Ursache geschoben werden.
Um für mehr Forschung zu werben, hat "NichtGenesen" in Mainz für eine Petition an die Landesregierung Unterschriften gesammelt. Rheinland-Pfalz sei zwar mit den fünf Long-Covid-Ambulanzen schon recht weit, dennoch reiche das nicht, sagt Thorsten Jacqui von der Initiative. Und auch Ärztin Astrid Weber sagt: "Mit meiner Warteliste könnte ich wahrscheinlich drei [Ambulanzen] füllen."
Long-Covid-Tag am 15. März Interview mit Ärztin Astrid Weber: "Long Covid wird uns nicht mehr verlassen"
Covid hat für viele seinen Schrecken verloren. Doch Corona ist nicht für alle vorbei. Bei Ärztin Astrid Weber in der Koblenzer Post-Covid-Ambulanz melden sich immer mehr Betroffene.
In ihrer Ambulanz in Koblenz müssen Erstpatienten und -patientinnen inzwischen 24 Monate auf einen Termin warten. Es sei schwer zu sagen, wie viele Betroffene es in Rheinland-Pfalz gebe. Verena Börsch will der Krankheit ein Gesicht geben. Sie hofft, dass es bald ein Medikament gibt, das es ihr ermöglicht, ihr altes Leben wieder zu führen.
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