Ein angeblicher Polizist ruft an und erzählt, dass es einen tödlichen Unfall gegeben hat. Deswegen müsse jemand aus der Familie jetzt ins Gefängnis. Um das Ganze noch glaubwürdiger zu gestalten, verbindet der falsche Polizist zu einem angeblichen Staatsanwalt. Der fordert eine Kaution, um den Angehörigen vor dem Gefängnis zu bewahren und sagt, wo und wie das Geld übergeben werden soll. Klingt unrealistisch? Genau solche Anrufe kommen in der Region Rheinhessen häufig vor, sagt der Sprecher des Mainzer Polizeipräsidiums, Rinaldo Roberto. Und die Masche funktioniert.
Sechsstellige Summen durch falsche Anrufe erbeutet
Täter hätten auf diese Art schon Summen im fünf- oder sechsstelligen Bereich erbeutet. Es seien sogar schon über 100.000 Euro überwiesen worden. Die Täter sitzen im Ausland, erläutert Roberto. Und da sie schwer zu fassen sind, ist Geld meistens für immer weg. Inzwischen warnt sogar das rheinland-pfälzische Justizministerium vor der Masche, weil es viele Fälle im ganzen Land gibt. Niemals würden Staatsanwaltschaften telefonisch Geld verlangen, heißt es aus dem Ministerium.
Immer die gleiche Masche
Der Schockanruf laufe in den allermeisten Fällen nach einem bestimmten Muster ab, sagt Rinaldo Roberto. Immer gehe es um "dramatische Situationen". So werde beispielsweise ein Unfall vorgespielt, in den fiktive Angehörige wie die Tochter, der Enkel oder der Sohn verstrickt sind.
Die Polizei rät, in keinem Fall Geld zu überweisen. Im Zweifel sei es klug, den Anrufer abzuwimmeln oder einfach aufzulegen und die Polizei zu informieren.
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