Einzigartiges Projekt in RLP

80 Hektar großer Wiesensee im Westerwald wird gemäht

Stand
Autor/in
Christoph Bröder

Seit dieser Woche wird der Grund des Wiesensees im Westerwald mit Spezialmaschinen gemäht. Durch den Wintereinbruch müssen die Arbeiten bis Montag aber pausieren.

Seit rund zwei Jahren liegt der Wiesensee im Westerwald nun schon trocken. Der künstlich angestaute See wurde abgelassen, weil die Stauanlage und der Damm saniert werden müssen. Mittlerweile sind teils meterhohe Bäume und Büsche im 80 Hektar großen Bett des Sees gewachsen. Bevor der See irgendwann wieder angestaut werden kann, müssen die aber entfernt werden.

Spezialmaschinen mähen den Wiesensee wieder frei

Seit dieser Woche ist deshalb eine Firma aus Niedersachsen mit ihren Spezialmaschinen am Wiesensee im Einsatz. Für die Pistenraupen, die zu Mähmaschinen umgebaut wurden, sind die teils meterhohen Bäume kein Problem. Der Wintereinbruch macht ihnen hingegen schon zu schaffen.

Mit diesen zwei umgebauten Pistenraupen wird der Wiesensee gemäht.
Mit diesen zwei umgebauten Pistenraupen wird der Wiesensee gemäht.

"Die Maschinen können mit ihren Ketten zwar problemlos über Schnee fahren, das Mähwerk aber verstopft dadurch. Deswegen mähen wir erst ab Montag weiter, wenn der Schnee getaut ist", erklärt Firmeninhaber Rolf-Peter Meyer. Bis Weihnachten soll der gesamte Seeboden abgemäht sein.

Große Mäh-Aktion ist einzigartig in Rheinland-Pfalz

Dass ein 80 Hektar großer See gemäht wird, sowas hat es in Rheinland-Pfalz mindestens in den letzten 20 Jahren nicht gegeben. Da sind sich Rolf-Peter Meyer und Markus Hof (CDU), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Westerburg, sicher. Für die Verbandsgemeinde ist das Ganze also völliges Neuland. Meyer und sein Team sind auf solche Einsätze hingegen spezialisiert.

So sah es noch vor einigen Jahren am Wiesensee aus, als der See noch Wasser hatte.
So sah es noch vor einigen Jahren am Wiesensee aus, als der See noch Wasser hatte.

"Wir sind europaweit mit unseren Maschinen im Einsatz und mähen damit zum Beispiel Feuchtwiesen oder Moore", erklärt Meyer. Mit Spezialaufträgen sind sie also vertraut. Den Wiesensee haben sie sich aber trotzdem genau angeschaut. Damit sie mit ihren Maschinen nicht etwa gegen große Steine oder in einen Graben fahren.

Pflanzenmaterial muss raus aus dem Wiesensee

"Wir müssen die ganzen Pflanzen entfernen, bevor wir den See irgendwann wieder mit Wasser füllen können", erklärt Markus Hof. Denn der See habe ohnehin schon einen zu hohen Phosphat-Eintrag. Der würde sich noch weiter erhöhen, wenn man den See einfach wieder fluten würde, ohne die Pflanzen vorher zu entfernen.

Der gesamte Grund des Wiesensees ist mittlerweile mit Bäumen, Büschen und Gräsern bewachsen.
Der gesamte Grund des Wiesensees ist mittlerweile mit Bäumen, Büschen und Gräsern bewachsen.

Die Spezialmaschinen mähen daher nicht nur, sondern bringen das Pflanzenmaterial auch ans Ufer. Dort wird es abgeholt und entsorgt. Meyer und Hof gehen davon aus, dass mehrere hundert Tonnen Pflanzenmaterial zusammenkommen werden.

Wiesensee soll wieder mit Wasser gefüllt werden

Der sogenannte Mönch, die Stauanlage, über die der Wasserstand des künstlich angelegten Sees reguliert wird, ist laut Hof fast fertig saniert. Unklar sei noch, inwieweit der Damm saniert werden müsse. Die Untersuchungsergebnisse lägen noch nicht alle vor. Der Wiesensee werde aber auf jeden Fall wieder mit Wasser gefüllt. Wann das sein wird, ist aber weiter unklar.

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Christoph Bröder