Etwa 100 Helfer waren nach Angaben der Organisatoren von Freitag bis Sonntag im Ahrtal und haben Notfall-Einsätze nach einem fiktiven Erdbeben unter realistischen Bedingungen geübt. Die so genannten "Emergency Medical Teams" bestehen aus Helfern der Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, CADUS, humedica und der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Die Organisatoren haben nach der Katastrophenübung ein positives Fazit gezogen: es habe alles planmäßig funktioniert und alle Teams hätten die Übung erfolgreich abschließen können, sagte ein Sprecher nach Beendigung dem SWR.
Viele Szenarien für die ehrenamtlichen Helfer
In erster Linie ging es für die vielen Einsatzkräfte darum, in dem fiktiven Katastrophenfall die medizinische Erstversorgung aufzubauen. Also Zelte aufstellen, Behandlungsräume einrichten und Patienten versorgen.
Dazu hatten sich die Planer der Übung aber einige Überraschungen einfallen lassen, die die Arbeit erschweren. Zum Beispiel taucht plötzlich ein bewaffneter Konvoi auf, oder vor einem Zelt bildet sich eine spontane Demo von Menschen, die auch medizinisch behandelt werden wollen.
Die vor allem ehrenamtlichen Helfer sollten so an viele verschiedene Szenarien herangeführt werden, die während eines solchen Großeinsatzes vorkommen können. Bei der deutschlandweiten Übung kamen Teams zusammen, die teilweise noch nie zusammen gearbeitet haben.
"Deswegen geht es auch erst einmal darum, zu lernen, wie alle zusammenarbeiten," sagte der Übungsleiter Florian Hauke vom Arbeiter-Samariter-Bund. "Es geht darum, Routinen aufzubauen. Dass wir, wenn etwas passiert, schnell mit allem bereitstehen, die Zelte aufbauen und loslegen können."
Freiwillige aus dem Ahrtal spielten Verletzte beim Erdbeben-Szenario
In Sinzig, Heimersheim, Dernau und Rech haben die Emergency Medical Teams (EMT) demnach die basismedizinische Versorgung der Bevölkerung trainiert. Außerdem sei geübt worden, die Verletzten zwischen den verschiedenen Standorten hin und her zu transportieren.
Damit das alles möglichst realistisch wirkte, haben den Angaben zufolge auch viele Freiwillige aus dem Ahrtal mitgeholfen und Verletzte gespielt, die gerettet werden mussten. Die Zusammenarbeit mit den Laiendarstellern habe einwandfrei funktioniert, so der ASB.
Vorbereitung auf Hilfseinsätze in aller Welt
Mit der Übung sollen die ehrenamtlichen Helfer auf mögliche Einsätze in aller Welt vorbereitet werden. Außerdem diene sie dazu, die Zusammenarbeit zwischen den deutschen EMTs untereinander zu fördern, mit ihren Partnerorganisationen sowie mit mobilen Laboren.
Da die Standorte der Teams im Ahrtal teilweise bis zu 25 Kilometer auseinander lagen, lag ein weiterer Fokus bei der Übung auch auf der Kommunikation und Koordination, heißt es von den Organisatoren.