Bislang standen auf dem Reichenspergerplatz vor dem Koblenzer Oberlandesgericht Hainbuchen oder Silberahorne. Die sind nach Angaben von Stadtbaummanager Stephan Dally in die Jahre gekommen und werden bald sterben. "Nach und nach wollen wir hier Bäume anpflanzen, die trockene, heiße Sommer aber auch kalte Wintermonate gut überstehen", sagt Dally.
Von Pilzen befallen und abgestorben Stadt Koblenz fällt 124 kranke Bäume
Mitarbeiter der Stadt Koblenz beginnen in dieser Woche damit, insgesamt 124 kranke Bäume im Stadtgebiet zu fällen. Dafür sollen etwa 180 Bäume neu gepflanzt werden.
Libanon-Zeder ist zwölf Meter groß und kostet 6.000 Euro
Mitarbeitende des Grünflächenamtes der Stadt Koblenz haben eine viereckige, doppeltürgroße Grube ausgegraben. Die ist aber gar nicht mal so tief. Denn die flachwurzelnde Libanon-Zeder, die hier eingepflanzt werden soll, wurde vorher schon acht mal umgepflanzt, um ein kompaktes, oberirdisches Wurzelsystem zu entwickeln. 6.000 Euro kostet der Baum. "Eine Anschaffung, die sich lohnt", betont Stadtbaummanager Dally.
Aufwendige Transport- und Pflanzaktion
Der Baum ist am Mittwochvormittag per Tieflader vom Niederrhein nach Koblenz gekommen. Zwölf Meter ist die Libanon-Zeder groß, die Wurzeln in einem Jutesack verpackt. Ein tonnenschwerer Kran hebt die Zeder von dem Tieflader in die Höhe und schwenkt sie in das vorbereitete Erdloch.
Dort steht sie zunächst noch ein bisschen schief, doch den Mitarbeitern der Stadt gelingt es, den Baum schnell mit Erde zu stabilisieren. Anschließend zieht der Bagger die Zeder in ihre endgültige, aufrechte Position. Anderthalb Stunden dauert die gesamte Pflanzaktion. Stadtbaumanager Stephan Dally ist glücklich: "Der Tieflader war pünktlich, Kran und Bagger waren da. Alles ist gut gelaufen."
Zeder muss regelmäßig gegossen werden
Später werden noch vier Holzpfähle um die Zeder eingepflockt und ein Gießrand angelegt. Denn die Zeder braucht bis sie vollständig angewachsen ist bei jeder Wässerung rund 400 Liter Wasser. "Man braucht drei bis vier Jahre, dann reicht der Regen und die Bodenfeuchtigkeit aus. Aber am Anfang benötigt der Baum viel Unterstützung durch Gießwasser." Die immergrüne Libanon-Zeder ist nicht nur äußerst klimaresistent, sondern filtert nach Angaben von Stadtbaummanager Dally auch Feinstaub aus der Luft.
Am Reichenspergerplatz und in der ganzen Koblenzer Innenstadt sollen in nächster Zeit weitere klimaresistente Bäume angepflanzt werden - zum Beispiel auch eine amerikanische Zierkirsche. "Die blüht rosa, sieht wunderschön aus und wird auch gerne von Insekten angeflogen", sagt Dally.