Angeklagter schweigt bisher vor Gericht

Macheten-Angriff auf Polizei in Linz: Prozess hat begonnen

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Im September hatte ein Mann mit einer Machete bewaffnet versucht, die Polizeistation in Linz zu stürmen. Ein Polizist beschrieb vor Gericht, wie er den Angriff erlebt hat.

Am ersten Prozesstag haben die ersten Zeugen vor Gericht ausgesagt. Unter anderem ein Polizist, der in der Nacht des Angriffs in der Polizeistation in Linz gearbeitet hatte. Er schilderte eindrücklich, wie alles abgelaufen war. Demnach telefonierte er gerade mit seinen Kollegen, die auf Streife waren, als der Angeklagte in die Wache stürmte.

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Polizei-AbsicherungProzess um Macheten-Angriff auf Linzer Polizei hat begonnen
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Zeuge: Angreifer sagte, er wolle alle Polizisten töten

Er habe sofort mit einer Machete auf die Glasscheibe eingeschlagen, hinter der der Beamte gesessen hatte. Der Polizist habe dann die Schleuse verriegelt, so habe der Angreifer weder rein noch raus gekonnt. Der Polizist sagte aus, dass er Angst hatte, dass die Glasscheibe brechen könnte, er habe die Dienstwaffe gezogen und versucht mit dem Angreifer ins Gespräch zu kommen. Der Angreifer habe gesagt, dass er alle Polizisten töten wolle und für den IS kämpfe.

LKA-Beamter schildert Ermittlungen

Als Zeuge wurde außerdem ein Beamter des Landeskriminalamtes gehört, er hat beschrieben, wie die Polizei in dem Fall ermittelt hat. Der Ermittler hat zum Beispiel erzählt, dass der Angeklagte bei seinem Angriff in der Polizeistation in Linz einen handgeschriebenen Zettel unter anderem mit den Worten "ISIS“ und "Koran“ an die Glasscheibe des Wachraums gehalten hatte.

Er konnte dann von Spezialeinsatzkräften überwältigt werden, ohne dass er jemanden verletzt hat.

Angeklagter zeigte sich in Gerichtsverhandlung unbeteiligt

Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz geht davon aus, dass die Tat islamistisch motiviert war. Vor Gericht wollte sich der Angeklagte nicht zu den Vorwürfen äußern. Er saß im Gerichtssaal, hat mit verschränkten Armen Kaugummi gekaut und den vorsitzenden Richter kaum angeschaut.

Die Anklage gegen den 29-Jährigen lautet auf Verdacht des versuchten Mordes und der Sachbeschädigung. Die Generalstaatsanwaltschaft geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der Mann mit der Ideologie der terroristischen Vereinigung "Islamischer Staat" sympathisiert.

Macheten-Angriff dauerte mehr als zwei Stunden

Laut Anklage hatte der Mann am 6. September 2024 gegen 2:30 Uhr frühmorgens versucht, die Polizeistation in Linz zu stürmen. Die Klinge der Machete sei 47 Zentimeter lang gewesen. Als er die Dienststelle betrat, soll er dreimal "Allahu Akhbar", also "Gott ist groß", gerufen haben, so die Generalstaatsanwaltschaft. Spezialkräfte überwältigten ihn gegen 5 Uhr mit einem Taser.

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Der Angriff eines mit einer Machete bewaffneten Mannes auf die Polizeiinspektion in Linz ist offenbar islamistisch motiviert gewesen. Der mutmaßliche Täter schweigt bisher.

Angeklagter soll sich über das Internet radikalisiert haben

Der 29-Jährige hat sich laut Generalstaatsanwaltschaft über das Internet radikalisiert. Er habe die Polizeibeamten töten wollen, weil sie für eine Gesellschaftsordnung stehen, die nicht seinen religiösen und weltpolitischen Vorstellungen entspricht, so die Anklage.

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Nach Angaben des Innenministeriums ist der Mann albanischer Staatsangehöriger und hält sich legal in Deutschland auf. Laut dem Landeskriminalamt war er bereits polizeilich bekannt, allerdings nicht wegen möglicher islamistischer Taten.

Angeklagter schweigt zu den Vorwürfen

Bisher hat sich der Angeklagte laut Generalstaatsanwaltschaft Koblenz nicht zu den Vorwürfen geäußert. Ob er das beim Prozess tun wird, bleibt abzuwarten. Das Strafmaß für versuchten Mord liegt zwischen drei Jahren und lebenslanger Haft.

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SWR