Monatelang haben sie warten müssen bis endlich eine Zusage kam, erzählen Mütter, die am Beckenrand die Schwimmstunde im Lehrschwimmbad des Calvarienberg-Gymnasiums in Ahrweiler beobachten. Das Ahrtaler Reha-Sport-Zentrum will jetzt versuchen, das Angebot auszuweiten.

Inklusive Schwimmstunde für beeinträchtigte Kinder
Schwimmlehrer Frank Riffel betreut sieben Kinder gleichzeitig. Sie haben die unterschiedlichsten Beeinträchtigungen: ADHS, Downsyndrom, Autismus oder Entwicklungsstörungen. "Hier ist ganz viel Action. Ich versuche den Kindern spielerisch das Schwimmen beizubringen", sagt Riffel. "Jede Stunde ist eigentlich improvisiert."
Hier ist ganz viel Action. Ich versuche den Kindern spielerisch das Schwimmen beizubringen.
Da gibt es Wasserschlachten und es wird mit den Beinen so stark gestrampelt, dass die Tropfen bis hoch zur Hallendecke fliegen. Aber hinter dem vermeintlichen Chaos steckt Struktur. Das zeigt sich, wenn die Kinder gehalten von Schwimmnudeln durch den tiefen Teil des Beckens schwimmen.
Eltern berichten von großen Fortschritten ihrer Kinder
Die Eltern am Beckenrand sind begeistert. Sie berichten, dass ihre Töchter und Söhne enorm profitieren von der inklusiven Schwimmstunde. Sie gewinnen an Selbstbewusstsein, ihre Motorik verbessert sich und durch Kontakt mit anderen Kindern entwickeln sie sich auch auf sozialer Ebene.
Kursangebot für inklusives Schwimmen soll erweitert werden
Damit mehr Kinder mit Beeinträchtigungen von dem Angebot profitieren können und die Wartezeiten kürzer werden, will das Ahrtaler Reha-Sport-Zentrum versuchen, mehr Kurse anzubieten. Dazu werden erstens mehr Schwimmlehrer gebraucht. Aber vor allem werden weitere Sponsoren gesucht, damit die Kurse zu moderaten Preisen angeboten werden können.
Für Kinder mit erheblichen Beeinträchtigungen sei eine Einzelbetreuung nötig, sagt Schwimmlehrer Frank Riffel. Oder wesentlich kleinere Gruppen als bisher, wo beispielsweise sechs Kinder von drei Lehrern betreut werden. Solche Angebot sind in Ahrweiler bisher nicht möglich.