Drei Meter breit, neun Meter lang und 1,35 Meter tief ist das mobile Schwimmbecken, das in Düren in Nordrhein-Westfalen in einen alten Hochsee-Container eingebaut wurde. Nun debattiert auch der rheinland-pfälzische Landtag, ob bald auch die Kinder hierzulande in Schwimmcontainern schwimmen lernen sollen.
DLRG Kaiserslautern sieht in Schwimmcontainern eine Chance
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Kaiserslautern sieht in dem Einsatz solcher mobiler Schwimmbecken eine Alternative für Kinder, in deren Umgebung es kein Schulschwimmbad gibt. Es sei besser als nichts.
Alternative zum Schulschwimmbad CDU fordert: Kinder sollen in Containern schwimmen lernen
Im rheinland-pfälzischen Landtag wird diskutiert, Schwimmcontainer nach NRW-Vorbild einzusetzen.
In Kaiserslautern sei das aber nicht notwendig, sagt Harald Lichter, vom DLRG Kaiserslautern.
Die Schwimmcontainer nach NRW-Vorbild könne man zwar zur "Wassergewöhnung" der Kinder nutzen. Einen Schwimmkurs in einem richtigen Schwimmbad könnten die Becken aber nicht ersetzen. Dafür seien die Container zu beengt. "Mit maximal sechs Kindern ist das Ding randvoll", so Lichter. Ob manche Kinder sich in dem Container eingeengt fühlen könnten, das sei sehr individuell – genauso wie die jeweiligen Fortschritte im Schwimmkurs.
In einem Modellversuch lässt die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen fünf solcher Schwimmcontainer bauen, die dann auf Schulhöfen aufgestellt und betrieben werden können. Bislang hat der Kreissportbund Düren den ungewöhnlichen Container getestet.
CDU in RLP bringt Schulcontainer in Landtag ein
Am Donnerstag will die CDU die Debatte über die mobilen Schwimmbecken nun auch in den rheinland-pfälzischen Landtag einbringen.
Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der DLRG hat sich die Zahl der Nichtschwimmer unter den Grundschülern seit 2017 verdoppelt. Rund 20 Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren konnten demnach im Jahr 2022 nicht schwimmen.
DLRG Kaiserslautern beobachtet schlechte Fitness bei Kindern
Das beobachtet auch die DLRG-Ortsgruppe Kaiserslautern. "Früher konnten die Kinder meistens nach einem Kurs schwimmen", so Lichter. Mittlerweile brauche es meist zwei, manchmal sogar drei Kurse dafür.
Und auch viele Erwachsene könnten nicht schwimmen. "Vielen fehlt die Motivation, der Antrieb zu sagen: Ich will das jetzt lernen und häng' mich da jetzt rein."