Bei der Aktion ging es nach Angaben des Waldbildungszentrums Hachenburg vor allem darum, bei den Menschen ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie lebendig der Boden ist. Denn im Boden gebe es viele kleine Tiere und Pflanzen, die Baumwolle zersetzten - vor allem Mikroorganismen.
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Das Waldbildungszentrum in Hachenburg ruft Menschen dazu auf, weiße Baumwoll-Unterhosen im Boden zu vergraben. Für die ungewöhnliche Aktion gibt es einen guten Grund.
So lief das Unterhosen-Experiments ab
Das Experiment sah vor, dass jeder Teilnehmer zwei Unterhosen in seinem Garten, in einem Beet oder im Waldboden vergraben sollte. Die Erste konnte bereits nach einem Monat wieder ausgegraben werden, die Zweite erst nach zwei Monaten. Die Ergebnisse sollten dann mit Fotos dokumentiert werden.
"Man kann dann richtig gut sehen, wie diese Baumwollunterhose sich zersetzt hat und danach ableiten, wie aktiv das Bodenleben und wie gesund der Boden ist", erklärt Monika Runkel, die Leiterin des Hachenburger Forstamts.
Teilweise war kaum mehr als der Gummibund übrig
Je nachdem, wo die Teilnehmer die Unterhosen vergraben hätten, seien nach zwei Monaten kaum mehr als die Gummibünde übrig geblieben, sagt Bildungsreferentin Anne-Sophie Knop, die das Projekt betreut hat. Wenig Unterhosen-Rest spricht demnach für einen besonders artenreichen, aktiven Boden.
Beim Tag der offenen Tür konnten sich die Teilnehmenden selbst davon überzeugen: Im Labor des Waldbildungszentrums hatten sie die Möglichkeit, ihre Unterhosen-Reste und Bodenproben untersuchen zu lassen, um herausfinden, wie gesund ihr Boden ist.
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Aktion kam besonders bei Kindern gut an
Die ganze Aktion ist laut der Projektleiterin gut bei den Teilnehmenden angekommen. Besonders die Kinder hätten große Freude daran gehabt: "Eine Kindergärtnerin berichtete, dass Sie die Kinder davon abhalten musste, die Unterhose nicht vorher wieder auszugraben", erzählt Knop. Die Kinder seien sehr neugierig und erstaunt gewesen, wo die Unterhose geblieben sei.
Die Ergebnisse des Unterhosentests seien je nach Bodenbeschaffenheit sehr unterschiedlich ausgefallen, bilanziert auch Forstamtsleiterin Runkel. Sie betont im Interview mit dem SWR, dass das Projekt keinen wissenschaftlichen Anspruch habe: "Wir wollten einfach mit dem Leuten zum wahnsinnig wichtigen Thema Boden ins Gespräch kommen. Und da ist uns gelungen."