Weite Blicke, mystische Wälder und erlebbare Geschichte: Das ist der Taunus. Bei unserem Ausflug haben wir unter anderem herausgefunden, wie das "blaue Ländchen" zu seinem Namen gekommen ist.
Erste Etappe: Regionalmuseum im Blauen Ländchen
Die erste Station bei unserer Tour durch den rheinland-pfälzischen Taunus ist gut mit dem Auto zu erreichen: Das Regionalmuseum Leben und Arbeiten im Blauen Ländchen in Nastätten hat viele Parkplätze vor der Tür. Innen kann man auf drei Etagen erfahren, wie die Menschen in den vergangenen Jahrhunderten im Taunus gelebt und gearbeitet haben.
Mit viel Liebe zum Detail hat der Heimatpflegeverein Blaues Ländchen beispielsweise eine Schule und einen Tante-Emma-Laden von früher aufgebaut. Es gibt eine Sammlung von historischen Wasserflaschen zu sehen, Spielzeug von damals und viel Handwerk mit original Werkzeugen.
Selbstverständlich können sich die Gäste des Museums auch über den Flachsanbau und das Färben von Stoffen mit blauer Farbe informieren. Und sie erfahren so, dass genau dieses Handwerk der Region rund um Nastätten den Namen "blaues Ländchen" eingebracht hat.
Tipp: Im Keller des Museums in Nastätten ist eine historische Dorfkneipe eingerichtet, dort gibt es regelmäßig Veranstaltungen und man kann die Kneipe für private Feiern mieten. Wer mit mehreren Leuten unterwegs ist, kann sich vorher im Museum anmelden und bekommt dann auf Wunsch auch Kaffee und Kuchen serviert. Für die genauen Öffnungszeiten lohnt sich ein Anruf direkt im Museum.
Zweite Etappe: Auf den Spuren der Römer im Taunus
Nach dem Museumsbesuch in Nastätten geht es weiter ins nur wenige Kilometer entfernte Holzhausen an der Haide. Der Ort liegt direkt am obergermanisch-raetischen Limes, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Dort entlang führt sowohl der Limes-Wanderweg als auch der Limes-Radweg. Zu Fuß oder mit dem Rad ist auch die beste Möglichkeit, die Überreste römischen Lebens zu entdecken. Wie beispielsweise das nachgebaute Römerkastell in Pohl oder eben das Römerkastell Holzhausen an der Haide. Auf dem Wanderparkplatz an der B260, der Bäderstraße kurz vor dem Ortseingang Holzhausen an der Haide, geht es los.
Etwa 1,5 Kilometer weit führt der Weg durch den Wald, bis man die Überreste des Römerkastells mitten im Wald entdeckt. Erhalten sind die Torreste und eine halbrunde Mauer im Inneren. Die Interessengemeinschaft Limes-Kastell bietet regelmäßig Führungen und andere Veranstaltungen an.
Dritte Etappe: Unterwegs im Jammertal
Und auf geht es, zur nächsten Station nach Kördorf. Hier ist der Startpunkt für verschiedene Wanderungen durchs Jammertal. Hinab durch den Wald über verschlungene Wege bis zum Dörsbach. Bis auf das Rauschen der Blätter im Wind und das Plätschern des Baches ist kaum etwas zu hören. Vor allem kein Handyklingeln, denn hier gibt es keinen Netz-Empfang.
Nach etwa zwei Kilometern bergab führt der Weg an der Neuwagenmühle vorbei, einer ehemaligen Gaststätte. Mittlerweile ist die aber in Privatbesitz. Hier gibt es Kunst zu sehen und die Bewohnerinnen und Bewohner organisieren verschiedene Veranstaltungen zum Thema Natur.
Tipp: Auch wenn es kein Restaurant mehr gibt, dürfen Wanderer sich auf der kleinen Terrasse des Hause direkt oberhalb des Baches ausruhen. Außerdem gibt es einen Kühlschrank mit Getränken, die man sich gegen Bezahlung rausnehmen darf.