Der aus Hachenburg stammende Landtagspräsident Hendrik Hering (SPD) hat den Verkauf der Immobilie gegenüber dem SWR bestätigt. Mehr als ein halbes Jahr lang habe es über den Verkauf im Hintergrund Verhandlungen gegeben. Bis der bisherige Besitzer aus Stuttgart jetzt bereit war, die sogenannte Fassfabrik zu verkaufen, die ihm seit 2021 gehörte.
Er soll laut einem Bericht der Stuttgarter Nachrichten bis 2014 Betreiber einer Kneipe im Stuttgarter Rotlichtviertel gewesen sein.
Positive Reaktionen in Hachenburg
Der Hachenburger Stadtbürgermeister Stefan Leukel (WGH) sagte dem SWR, der Verkauf sei eine gute Nachricht für die Stadt. "Die Fassfabrik hat uns über die vergangenen Jahre wirklich sehr beschäftigt. Sie ist jetzt verkauft worden unter der Maßgabe, dass die bisherigen Mieter dort raus müssen. Und damit hat das Kapitel 'Fassfabrik' in Hachenburg ein Ende." Das Ende des dortigen Klubraums sei zum 15. Dezember besiegelt, so Leukel.
Der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Hendrik Hering, der aus Hachenburg stammt, sagte: "Wir sind natürlich sehr erfreut, dass sich da eine Regelung abzeichnet und sind auch dankbar, dass Investoren das kaufen und für den sozialen Wohnungsbau umnutzen wollen."
Aus für rechtsextreme Szene in der Fassfabrik
Die Fassfabrik war laut Verfassungsschutz über mehrere Jahre ein Treffpunkt für die rechtsextreme Szene – etwa für die Partei "Der Dritte Weg". Vor einigen Wochen gab es dort eine große Razzia, bei der die Polizei ein mutmaßlich rechtsextremes Kampfsporttreffen aufgelöst hatte.
Mitte Dezember muss die rechtsextreme Szene laut Hendrik Hering das Gebäude nun spätestens verlassen. Ihnen sei der Mietvertrag gekündigt worden. Er selbst sei darüber sehr erleichtert, die Aktivitäten dort seien sehr belastend für die ganze Region gewesen. Künftig sollen in dem Gebäude Sozialwohnungen entstehen.
Staatsanwaltschaft ermittelt zur Fassfabrik Hachenburg
Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat auf SWR-Nachfrage bestätigt, dass sie im Zusammenhang mit der Fassfabrik unter anderem gegen einen 77-jährigen Mann aus dem Westerwaldkreis ermittelt. Hintergrund sei der Anfangsverdacht wegen Entziehung elektrischer Energie sowie wegen mutmaßlich illegaler Wasserentsorgung.
Nach der Razzia in der Fassfabrik vor einigen Wochen laufen laut Polizei Koblenz zudem 19 Strafverfahren gegen Unbekannt. Davon 17 Verfahren wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.