Mit der Veranstaltung wollte die Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft in Bad Neuenahr-Ahrweiler den Menschen vor Ort außerdem zeigen, wie die Ahr an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet verändert werden soll und muss, damit es bei Hochwasser oder Starkregen am Ufer und an Straßen und Brücken nicht wieder zu solchen Zerstörungen wie 2021 kommen kann.
Unter dem Motto "Auf zu neuen Ufern" kamen doppelt so viele Interessierte wie erwartet, um sich vor Ort ein Bild davon zu machen, wie sich der Flusslauf der Ahr weiter entwickeln soll. Anhand von Plänen und Erklärungen wurden nachhaltige Konzepte für den Fluss und die Uferzonen gezeigt – Projektentwürfe zur sogenannten Gewässer-Wiederherstellung.
"Prallwand" soll verhindern, dass Ufer abgetragen wird
Vom Feuerwehrhaus Ahrweiler ging es bis zum Ortsteil Bachem. An vier Stationen erklärten die Fachleute, was verändert werden soll. So soll etwa an Stellen, an denen die Uferböschung durch die Flut weggeschwemmt wurde, wie zum Beispiel in der Carl-von Ehrenwall-Allee, eine sogenannte Prallwand aus Beton, verkleidet mit Grauwacke-Steinen, entstehen.
Diese wird tief im Boden verankert und soll so die bisherige Böschung ersetzen. Bei Hochwasser soll die Ahr dadurch mehr Platz zum Ausdehnen erhalten, ohne dass das Ufer wieder weggespült wird. Die Carl-von-Ehrenwall Allee wurde damals von den Wassermassen der Flut auf einer Länge von etwa 400 Metern weggerissen.
Neuer Radweg zwischen Ahr und Prallwand
Hier fließt die Ahr in einem Bogen gegen das Ufer. Normalerweise wird an solchen Stellen immer etwas Uferbereich vom Wasser abgetragen. Bei Hochwasser und einer Flut können diese Bereiche dann aber überschwemmt und sogar weggerissen werden. Der Verlauf der Prallwand wird dem alten Uferverlauf entsprechen. Auch ein Radweg soll hier zwischen Fluss und Prallwand entstehen.
Beginnen sollen die Arbeiten bereits noch Ende dieses Jahres und bis zum Frühjahr 2026 abgeschlossen sein. Die geplanten Kosten liegen den Angaben zufolge bei rund 14,7 Millionen Euro.
Ahr soll trotz Umgestaltung auch Erholungsraum bleiben
Klaudia Laux, Projektleiterin der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler sagte, damit solle die Stadt auf diesem Abschnitt auch hochwassersicher werden. Ziel sei es, dass etwa 500 Kubikmeter Wasser der Ahr pro Sekunde durch die Stadt abfließen könnten, ohne dass es zu Schäden komme. Dem Flussbett soll dabei mehr Raum gegeben werden, um sich ausdehnen zu können.
Gleichzeitig soll beim Ausbau aber auch die ökologische Vielfalt der Ahr erhalten werden. Das alles sei mitten in der Stadt mit vorhandener Bebauung nicht immer einfach, so Laux. Wichtig bei den Planungen sei aber auch, dass die Menschen im Ahrtal ihren Fluss immer noch als Natur und Erholungsort erleben könnten.
Neubau der Bachemer Brücke
Von der Flut weggerissen wurde damals neben vielen anderen Brücken auch die Bachemer Brücke. Pläne zum Neubau dieser wurden ebenfalls vorgestellt. Dabei stellten die Planer auch viele schöne Details vor, wie etwa ein Geländer, das den Reben im Ahrtal nachempfunden ist.
Auf zu neuen Ufern
In den Bürgerdialogen werden diese Themen auch weiterhin näher beleuchtet und vorgestellt. So etwa Fragen zum Hochwasserschutz, zur Klima-Resilienz, zum Naturschutz und der Ökologie, aber auch der Aufenthaltsqualität an der Ahr. Das alles soll beim Wiederaufbau miteinander in Einklang gebracht werden.
Außerdem besteht immer auch die Möglichkeit, sich mit den Vertretern der Aufbaugesellschaft über die Maßnahmen auszutauschen. Aktuelle Informationen zu Folgeveranstaltungen gibt es auf der Webseite der Aufbaugesellschaft: https://www.ag-bnaw.de/