Mit der Veranstaltung wollte die Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft in Bad Neuenahr-Ahrweiler den Menschen vor Ort außerdem zeigen, wie die Ahr an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet verändert werden soll und muss, damit es bei Hochwasser oder Starkregen am Ufer und an Straßen und Brücken nicht wieder zu solchen Zerstörungen wie 2021 kommen kann.
Unter dem Motto „Auf zu neuen Ufern“ kamen doppelt so viele Interessierte wie erwartet, um sich vor Ort ein Bild davon zu machen, wie der Flusslauf der Ahr sich nach der Flut im Juli 2021 entwickelt hat – und noch weiter entwickeln soll. Anhand von Plänen und Erklärungen wurden nachhaltige Konzepte für die Ahr und ihre Uferzonen gezeigt – Projektentwürfe zur sogenannten „Gewässer-Wiederherstellung“.
„Prallwand“ soll verhindern, dass Ufer abgetragen wird
Vom Feuerwehrhaus Ahrweiler ging es bis zum Ortsteil Bachem. An vier Stationen haben die Fachleute erklärt, was an den Ufern und am Fluss selbst verändert werden soll. So soll an Stellen, an denen die Uferböschung durch die Flut weggeschwemmt wurde, wie zum Beispiel in der Carl-von Ehrenwall-Allee, eine sogenannte Prallwand aus Beton entstehen.
Diese wird tief im Boden verankert und soll so die bisherige Böschung ersetzen. Bei Hochwasser soll die Ahr dadurch mehr Platz zum Ausdehnen erhalten, ohne dass das Ufer wieder weggespült wird. Die Carl-von-Ehrenwall Allee wurde von den Wassermassen der Flut damals auf einer Länge von etwa 400 Metern weggerissen.
Neuer Radweg zwischen Ahr und Prallwand
Hier fließt die Ahr in einem Bogen gegen das Ufer. Deshalb wird dieses auf der Seite, an der das Wasser anstößt, normalerweise abgetragen. Bei Hochwasser und einer Flut können diese Bereiche dann aber überschwemmt und sogar weggerissen werden. Der Verlauf der Prallwand wird dem alten Uferverlauf entsprechen. Auch ein Radweg soll hier zwischen Fluss und Prallwand entstehen.
Beginnen sollen die Arbeiten bereits noch Ende dieses Jahres und bis zum Frühjahr 2026 abgeschlossen sein. Die geplanten Kosten liegen den Angaben zufolge bei rund 14,7 Millionen Euro.
Ahr soll trotz Umgestaltung auch Erholungsraum bleiben
Klaudia Laux, Projektleiterin der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler sagte, damit sollte die Stadt auf diesem Abschnitt auch hochwassersicher werden. Ziel sei es, dass etwa 500 Kubikmeter Wasser der Ahr pro Sekunde durch die Stadt abfließen könnten, ohne dass es zu Schäden komme. Dem Flussbett solle dabei mehr Raum gegeben werden, sich ausdehnen zu können.
Gleichzeitig soll beim Ausbau aber auch die ökologische Vielfalt der Ahr erhalten werden. Das alles sei mitten in der Stadt mit vorhandener Bebauung nicht immer einfach, so Laux. Wichtig bei den Planungen sei aber auch, dass die Menschen im Ahrtal ihren Fluss immer noch als Natur und Erholungsort erleben könnten.
Neubau der Bachemer Brücke
Von der Flut weggerissen wurde damals neben vielen anderen Brücken auch die Bachemer Brücke. Pläne zum Neubau dieser wurden ebenfalls vorgestellt. Dabei haben die Planer auch viele schöne Details vorgestellt, wie etwa ein den Reben im Ahrtal nachempfundenes Geländer.
Auf zu neuen Ufern
In den „Bürgerdialogen“ werden diese Themen auch weiterhin näher beleuchtet und vorgestellt. Vorgestellt werden die Themen Hochwasserschutz, Klima-Resilienz, Naturschutz, Ökologie und Aufenthaltsqualität an der Ahr. Das alles soll beim Wiederaufbau in Einklang gebracht werden. Außerdem besteht immer auch die Möglichkeit, sich mit den Vertretern der Aufbaugesellschaft über die Maßnahmen auszutauschen. Aktuelle Informationen zu Folgeveranstaltungen gibt es auf der Webseite der Aufbaugesellschaft: https://www.ag-bnaw.de/