Eine Sommerpause, das betont Thorsten Hemmer, werde es für ihn nicht geben. Nach äußerst intensiven Monaten rechnet der Geschäftsführer des Westpfalz-Klinikums mit weiteren harten Jahren für das Krankenhaus. Aus einem Zukunftskonzept geht hervor, dass dem Klinikum bis 2026 insgesamt rund 60 Millionen Euro fehlen.
Finanziell angeschlagenes Krankenhaus hat Zukunftskonzept erstellt Westpfalz-Klinikum benötigt bis 2026 weitere 38 Millionen Euro
Das finanziell angeschlagene Westpfalz-Klinikum braucht noch mehr Geld. Die Rede ist von 38 Millionen Euro. Das geht aus einem Zukunftskonzept des Krankenhauses hervor.
Westpfalz-Klinikum: Lösung bis Ende Oktober angestrebt
Die Gesellschafter und Banken hatten dem Krankenhaus bereits Überbrückungskredite in Höhe von mehr als 22 Millionen Euro zugesagt. Für die nun noch fehlenden 38 Millionen Euro will Hemmer schnellstmöglich Gespräche mit den Banken und Gesellschaftern über weitere Hilfen führen. Es gehe dabei um die Daseinsvorsorge in der Region, sagt Hemmer.
Wer wie viel Geld geben wird beziehungsweise geben kann, sei noch nicht geklärt. "Wir hatten am Mittwochabend zunächst einmal die Gremien informiert. Jetzt gilt es, mit den Gesellschaftern und Banken zu reden, um zu schauen, wer welchen Finanzbedarf decken kann", sagt der Geschäftsführer. Sein Wunsch ist es, bis Ende Oktober eine Lösung zu haben. Dafür benötige es auch die Zustimmungen der Kreistage Kusel und Donnersbergkreis sowie des Stadtrates Kaiserslautern. "Wir brauchen für ein Zukunftskonzept auch ein Finanzierungskonzept", beschreibt es Hemmer.
Nicht nur das Westpfalz-Klinikum muss kämpfen
Der Geschäftsführer hofft, das Klinikum mit den weiteren Hilfen für die Zukunft aufzustellen. Die Situation in der Krankenhauslandschaft sei alles andere als einfach, viele hätten zu kämpfen. Mit Hilfe eines Maßnahmenpaketes soll sich die Lage des Klinikums bis 2027 möglichst entspannen.
Mit Blick auf die neue Krankenhausreform des Bundes, sieht der Geschäftsführer das Westpfalz-Klinikum gut aufgestellt. Zumindest, soweit er das aus dem bisherigen Eckpunktepapier beurteilen kann. "Das Papier bestätigt das, was wir in unserem Zukunftskonzept vorgesehen haben. Auch der Weg des Zusammenschlusses der Standorte Kirchheimbolanden und Rockenhausen wird in dem Konzept bestätigt. Den Standort Kusel sehen wir ebenfalls sehr gut abgebildet und gehen davon aus, dass die Leistungen dort wie in der Vergangenheit erbracht werden können." Vor 2026 werde die Krankenhausreform des Bundes allerdings voraussichtlich keine Wirkung zeigen.
Suche nach Lösungen für den Standort Rockenhausen
Für Rockenhausen gelte es gleichwohl einen Weg zu finden, um dort in Zukunft eine gute medizinische Versorgung zu haben. Noch unklar sei, in welchen Bereichen die 45 Stellen abgebaut werden. "Das Zukunftskonzept wird kein Selbstläufer sein. Wir werden hart daran arbeiten müssen, damit wir die 25 vorgesehenen Maßnahmen umsetzen und dann schließlich davon profitieren können", sagt der Geschäftsführer - und hebt dabei das große Engagement der Mitarbeitenden hervor. "Es ist ein großes Team, das an dem Konzept arbeitet. Alle Beteiligten wissen, wo wir stehen und sie wissen, dass Druck da ist", sagt Hemmer.