Offenbar Jagdgegner in der Nähe von Otterberg aktiv

Angebliche Tierschützer unterwegs

Jagdstörung mit Böllern in Otterberg

Stand

Die Jagdsaison ist in vollem Gang und dauert auch noch bis Ende Januar. Vermeintliche Tierschützer griffen jüngst in der Westpfalz zu ungewöhnlichen Methoden, um den Erfolg einer bevorstehenden Jagd möglichst zunichte zu machen.

Dass Tierschützer mitunter zu aggressiven Mitteln greifen, um Drück- oder Treibjagden zu stören, ist immer mal wieder zu hören. Dass sie dabei allerdings Böller einsetzen, mit der Absicht, das Wild zu vertreiben und vor dem Abschuss zu bewahren, ist jedoch die Ausnahme, so die einhellige Meinungen von Forstexperten aus der Region.

Offenbar Jagdgegner in der Nähe von Otterberg aktiv
Das Gleichgewicht zwischen Wild und Wald muss stimmen, wissen Forstexperten. Wenn Bäume, wie diese Weißtannen, erstmal so stark vom Wild verbissen sind, ist eine natürliche Verjüngung des Waldes schwierig. Jagden sind neben der Erzeugung von gesunden Lebensmitteln daher auch ökologisch wichtig.

Freilaufende Hunde und Böller im Unterholz

Zugetragen hat sich der Vorfall in der ersten Dezemberwoche an der Grenze der Forstreviere der Gemeinden Otterberg und Höringen. Laut Wolfgang Mögenburg, Leiter des Forstreviers Stahlberg, waren im Wald in der Nähe des Messerschwanderhofs bei Otterberg mehrere Personen mit freilaufenden Hunden und laut rufend im Dickicht unterwegs.

Rheinland-Pfalz

"Ich versuche ja nicht, Bambi die Mutter wegzunehmen" Immer mehr Menschen in RLP treibt es zur Jagd

Immer mehr Menschen in Rheinland-Pfalz wollen Jägerin und Jäger werden. Aus Sicht des Jagdverbands könnte die Corona-Pandemie dafür verantwortlich sein.

Detonation im Wald bei Otterberg

Ein Helfer, der gerade dabei war, Vorbereitungen für die wenige Tage später angesetzte Jagd zu treffen, ist dabei auf die Jagdgegner getroffen. Dabei habe er auch einen mitten im Wald geparkten weißen Transporter mit Kaiserslauterer Kennzeichen gesehen, der den Unruhestiftern zugeordnet wird, sagt Mögenburg. Wenig später sei dem Jagdhelfer dann der Schrecken in die Glieder gefahren, als ihn ein mächtiger Knall in der Nähe heftig erschreckte. Dies könne kein normaler Böller gewesen sein, so die Vermutung. Denn von der Wucht her habe sich der Knall eher wie eine Sprengung angefühlt.

Störer waren offenbar zwei Tage im Wald bei Otterberg unterwegs

Der Jagdhelfer meldete die Vorfälle an Wolfgang Mögenburg, der wiederum Mathias Golditz aus dem benachbarten Forstrevier Otterberg bat, vor Ort nach dem Rechten zu schauen. Allerdings waren die Verdächtigen dort nicht mehr anzutreffen. Die Vorfälle sollen sich über zwei Tage hingezogen haben, berichtet Wolfgang Mögenburg. Eine entsprechende Anzeige gegen Unbekannt wegen Jagdstörung sei bereits an die Ordnungsbehörden herausgegangen. Ob ein komplett zersägter Hochsitz ebenfalls in Zusammenhang mit den Aktionen steht, ist noch nicht bekannt.

Offenbar Jagdgegner in der Nähe von Otterberg aktiv
Mutmaßliche Jagdgegner haben versucht, eine Drückjagd in der Nähe von Otterberg im Kreis Kaiserslautern zu sabotieren.

Vermeintliche Tierschützer machen immer mal wieder gegen Jagden mobil

Derartige Beeinträchtigungen sind laut Kolleginnen und Kollegen anderer Forstreviere aus der Westpfalz echte Ausnahmen. Angesägte Hochsitze und Radau machende Personen im Wald, die Jäger beschimpften und sich bei einer Jagd obendrein in Gefahr begäben, gäbe es immer mal wieder. Aber der jüngste Vorfall habe eine neue Qualität, sind sich die Forstleute einig.

Störaktionen bei der Jagd haben meist nicht gewünschte Wirkung

Der "Erfolg" dieser Aktionen ist nach Angaben des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz zudem überschaubar. Zwar würde das Wild für eine Weile aus seinen Revieren vertrieben, doch bereits ein, zwei Stunden später nähmen die Tiere ihre angestammten Plätze nach und nach wieder in Beschlag. Zudem erreichten die Störer mit derlei Übergriffen eher das genaue Gegenteil, als das Tierwohl zu schützen, so ein Sprecher des Landesjagdverbandes.

Tierschützer treiben Wild vor die Gewehre der Jäger

Durch den Lärm würden die derzeit im winterlichen Energiesparmodus befindlichen Waldbewohner aus ihrem Schonmodus gerissen. Passierten solche Vorfälle während einer laufenden Jagd, leiste man den Jägern, die man ja eigentlich stören wolle, sogar eher gute Dienste, heißt es. Und zwar indem ihnen die Störer das Wild direkt vor die Gewehrläufe trieben.

Neuwied

Viel Kritik bei Tagung der Jäger in Neuwied Jagdverband will neues Jagdgesetz für Rheinland-Pfalz stoppen

In Neuwied haben etwa 300 Jäger aus Rheinland-Pfalz und anderen Bundesländern über das neue Landesjagdgesetz diskutiert. Sie verabschiedeten eine Resolution gegen die Pläne der Landesregierung.

Der Tag in RLP SWR1 Rheinland-Pfalz

RLP

Organisation will "Hobbyjagd" verbieten Jagd in RLP: Wie zeitgemäß ist das noch?

Seit Oktober läuft in Rheinland-Pfalz wieder die Hauptjagdsaison. Jetzt haben Tierschützer eine Petition zum Verbot der ehrenamtlichen Jagd lanciert. Ein Überblick über die Debatte.

Landau

Drückjagden finden statt Weniger Wildschweine im Pfälzerwald wegen trockenen Sommers

Wildschweine fühlen sich im Pfälzerwald sauwohl. Eine Wildschweinplage aber gibt es dieses Jahr nicht, sagen die Jäger. Trotzdem müssten die Tiere gejagt werden.

Am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

Trier

Frauen auf der Pirsch Mit Jägerinnen unterwegs im Trierer Meulenwald

Statt Wellnesstasche und Cocktailbar, Gewehr und Hochsitz. Immer mehr junge Frauen gehen zur Jagd. Unsere Reporterin war mit vier Jägerinnen unterwegs.

Sprechstunde SWR4 Rheinland-Pfalz

Germersheim

Starke Verbreitung befürchtet Offenbar erste Erfolge im Kampf gegen den Ochsenfrosch in der Südpfalz

Im Kampf gegen den Ochsenfrosch im Kreis Germersheim sind offenbar erste Erfolge spürbar. Der Riesenfrosch ist hier nicht heimisch und gefährdet die Tierwelt in den Gewässern des Kreises.

Ingelheim

Mehr Abschussgenehmigungen möglich Nilgänse zum Abschuss freigegeben - Kreis Mainz-Bingen verlängert Jagdzeit

Nilgänse werden im Kreis Mainz-Bingen zunehmend zum Problem. Sie fressen Saatgut, vertreiben heimische Vögel und Liegewiesen sind voll von ihrem Kot. Jetzt soll es ihnen an den Kragen gehen.

Stand
Autor/in
SWR