Am Donnerstagmorgen sind nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall etwa 1.000 Beschäftigten von Tadano in Zweibrücken dem Aufruf gefolgt, ihre Arbeit niederzulegen.
Seit Monaten setzen sich die Gewerkschaft IG Metall und der Betriebsrat von Tadano gegen die angekündigte Schließung des Werkes auf dem Flughafengelände ein. Etwa 400 Mitarbeiter wären davon betroffen. Die Geschäftsführung hält die Schließung für alternativlos. Am Wochenende waren erneute Gespräche darüber geplatzt.
Tadano in Zweibrücken: Geschäftsführung wollte weiter verhandeln
Eigentlich wollten Gewerkschaft, Betriebsrat und Geschäftsführung noch mal darüber sprechen, wie es mit den beiden Zweibrücker Standorten auf dem Flughafengelände und in der Dinglerstraße weitergeht. Die IG Metall hatte die Gespräche aber vorzeitig beendet. Im Anschluss daran teilte die Tadano-Geschäftsführung mit, dass man bereit sei, die Verhandlungen fortzusetzen, um "eine konstruktive Lösung" für den Kranbauer in Zweibrücken zu finden, auch mit Blick auf die geplante Schließung des Werks auf dem Flughafengelände. "Dafür bedarf es jedoch der Gesprächsbereitschaft beider Seiten."
Gewerkschaftsmitglieder bei Tadano sind deutlich für Streik
92,9 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder bei Tadano haben nun dafür gestimmt, in den unbefristeten Streik zu gehen. "Die Botschaft ist klar", kommentierte ein Sprecher der IG Metall das Ergebnis dieser Urabstimmung. Die Gewerkschaft ruft nun alle 1.150 Beschäftigten der beiden Tadano-Werke in Zweibrücken dazu auf, die Arbeit niederzulegen. Außerdem sind Kundgebungen in den nächsten Tagen geplant.
IG Metall und Tadano in Zweibrücken: Fronten verschärft
Die Gewerkschaft sagt, dass es so weit gekommen sei, habe die Geschäftsführung allein zu verantworten. In den Verhandlungen sei sie bisher in keinem Punkt kompromissbereit gewesen. Die IG Metall sei kampfbereit und das Management bei Tadano müsse sich jetzt endlich bewegen, heißt es.
Tadano: Streik wäre finanziell sehr schädlich für Kranbauer
Die Tadano-Geschäftsführung sieht den Verlauf der bisherigen Gespräche etwas anders. Es werde zwar wegen der Schließung des Werkes auf dem Flughafengelände "zwangsläufig zu Entlassungen kommen". Allerdings habe das Unternehmen erreicht, dass "die Zahl der Stellen, die durch Aufhebungsverträge oder betriebsbedingte Kündigungen wegfallen, bereits von über 400 auf nun rund 300 reduziert werden".
Außerdem stellt Tadano mit Blick auf den erneuten Warnstreik klar, dass dieser "vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens unverantwortlich" sei und die schlechte finanzielle Lage weiter verschärfen werde.
Streit bei Tadano eskaliert weiter
Am vergangenen Samstag hatte ein Solidaritätsfest für die Beschäftigten von Tadano stattgefunden. Dabei wurde lautstark auf die aktuelle Situation beim Kranbauer aufmerksam gemacht. Bereits vor ein paar Wochen hatte eine Mitteilung der Geschäftsführung für Aufregung gesorgt, wonach die verbleibenden Mitarbeiter einen finanziellen Beitrag zur Sanierung des Standorts leisten sollten – sprich: Sie sollen künftig auf Gehalt verzichten. Dem neuen Streik gingen also mehrere Eskalationsstufen voraus. Eine Einigung scheint weiter in weite Ferne gerückt zu sein.
Geplanter Stellenabbau beim Kranbauer Streit bei Tadano in Zweibrücken: Geschäftsführung gießt Öl ins Feuer
Zwischen der Tadano-Geschäfsführung und der IG Metall ist eine Einigung in Sachen Werksschließung nicht in Sicht. Das Unternehmen aus Zweibrücken hat neue Pläne.