"Täglich denken wir darüber nach, was wir im Garten an das Klima anpassen können", sagt Jörg Rothhaar, Gärtner im Rosengarten Zweibrücken. Hitze und zunehmende Unwetter setzen den Pflanzen im Garten immer mehr zu. Es werde zunehmend zur Aufgabe des Gärtner-Teams, den Garten klimaresistent zu machen. "Die Gärtner vor 20 Jahren haben einfach dieselbe Pflanze nachgepflanzt, wenn eine kaputt gegangen ist", so Rothhaar.
"Heute müssen wir als Gärtner umdenken", sagt er. Jetzt müssen er und seine Kolleginnen und Kollegen Pflanzen wählen, die die kommenden zehn bis 20 Jahre dem Klima gerecht werden. Das führe immer mehr zu dauerhaften Stauden-Beeten, die die Hitze vertragen. Auch Baum- und Rosen-Sorten werden gegen solche ausgetauscht, die die Wärme besser vertragen.
Rosen im Rosengarten Zweibrücken trotzen der Hitze
Den Rosen macht der Klimawandel nicht so viel aus. Sie lieben die Sonnenstrahlen, nur dann blühen sie. Wenn die erste Blüte raus ist und es dann über Wochen heiß ist, verzögert sich die zweite Blüte. "Ansonsten sind Rosen der Hitze gewachsen", sagt Rothhaar.
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Alte Bäume sind Opfer des Klimawandels
Es sind eher die anderen Pflanzen im Garten, die angepasst werden müssen. Besonders die Bäume vertragen den Klimawandel nicht gut. Die Trockenheit des Bodens setzt ihnen zu. Sind die Bäume angeschlagen, haben auch Schädlinge ein leichteres Spiel. Der ältere Baumbestand wird auch im Rosengarten lichter. Dadurch wird der Rosengarten insgesamt weniger schattig. Bei extremer Hitze wird das zum Problem für die restlichen Pflanzen und für den Menschen.
Wenn ein ganzer Baum wegfällt, habe das Auswirkungen auf den ganzen Garten. "Dann verändert sich der ganze Lebensraum in diesem Bereich", sagt Gärtnerin Ina Kipp. Der Platz wird dann von schattig und feucht zu trocken und sonnig. "Da müssen dann alle Pflanzen entnommen und ausgetauscht werden", so Kipp. "Und dann ergibt das ein ganz anderes Bild im Garten." Oft gehen die Gärtner durch die Anlage und besprechen, welche Areale neu angelegt werden müssen, weil dort die Pflanzen eingehen oder der Bereich mit dem Klima nicht mehr funktioniert.
Klima-Folge: Der Dahliengarten im Rosengarten Zweibrücken musste gehen
Der Dahliengarten ist ein anderes Beispiel dafür, dass sich ein Bereich im Rosengarten Zweibrücken wegen des Klimawandels komplett verändert hat. Dahlien brauchen sehr viel Wasser. "Man hätte eine ganze Tagesarbeitskraft die Woche über nur zum Gießen des Dahliengartens gebraucht", so Kipp. Und in diesem Jahr wären die Blüten wegen des vielen Regens matschig geworden. Deshalb hat das Gärtnerteam entschieden, das rechteckige Areal mit Dahlien in ein Staudenmuster mit Rosen zu verwandeln.
2024 - Starkregen größtes Problem
In den vergangenen Jahren habe Hitze und Trockenheit den Rosengarten belastet. "Dieses Jahr ist der unerwartet viele Regen das größte Problem", sagt Rothhaar. Im Frühjahr diesen Jahres zum Rosenschnitt konnten die Gärtner in manche Bereiche des Gartens nicht gehen, weil sie unter Wasser standen. Erst Ende Mai wäre der ganze Garten zu betreten gewesen. Von der größeren Überschwemmung an Pfingsten ist der Garten gerade so verschont geblieben. "Zehn Zentimeter war das Hochwasser vom Rosengarten entfernt", so Kipp.
Rosengarten Zweibrücken: Nicht nur klimaresistent, auch klimafreundlich
Die Anpassung der Pflanzen an das warme Wetter hat natürlich auch den Vorteil, dass die Gärtner weniger gießen müssen und der Rosengarten somit seinen Wasserverbrauch reduzieren kann. Seit Frühjahr diesen Jahres gibt es außerdem eine Photovoltaik-Anlage, die die Springbrunnen des Rosengartens mit Strom versorgt. Der klimafreundlich produzierte Strom fließt aber auch in die anderen Bereiche des Gartens ein. Denn der Rosengarten soll nicht nur klimaresistent, sondern auch klimafreundlich in die Zukunft gehen.