Zunehmende Trockenheit und Hitze sind demnach die größten Probleme für die Wälder im Land. Hinzu kommen Schädlinge wie der Borkenkäfer. In diesem Jahr ist der Anteil der geschädigten Bäume in Rheinland-Pfalz auf 85,2 Prozent gestiegen. Das sind vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr und der höchste jemals erhobene Wert, heißt es im Waldzustandsbericht 2023. Damit gelten nur noch 14,8 Prozent der Waldbäume im Land als gesund.
Ministerin Eder: "Der Wald ist im Moment ein Patient"
"Der Anteil der deutlich geschädigten Waldbäume erreicht mit rund 46 Prozent den höchsten Wert seit 39 Jahren", sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder bei der Vorstellung des Berichts. "Der Wald ist im Moment ein Patient", so die Grünen-Politikerin. Auch 2023 gebe es zu den rheinland-pfälzischen Wäldern keine gute Nachricht. Die Zahl der stark geschädigten und abgestorbenen Bäume sei gestiegen - von 5,1 Prozent im Vorjahr auf 6,3 Prozent.
Von den vergangenen sechs Jahren sind laut dem Bericht fünf in Rheinland-Pfalz zu trocken gewesen. Die Bäume seien durch die langen Trockenphasen geschwächt. Sie seien dadurch auch anfälliger für den Befall durch Schädlinge. "Der Klimawandel greift mit brutaler Wucht in unsere Wälder ein", sagte Stefan Seegmüller von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft im pfälzischen Trippstadt.
Beispiel Donnersberg Wie sieht der Wald in RLP in Zukunft aus?
Immer mehr tote Bäume begegnen Waldbesuchern in Rheinland-Pfalz. Der Wald verändert sich. SWR-Reporterin Annika Kercher war mit Förster Martin Teuber am Donnersberg unterwegs.
Jede siebte Fichte im Land stirbt durch Borkenkäfer
Vor allem Fichten leiden unter dem Befall durch Borkenkäfer. Die Vermehrung des Borkenkäfers habe dazu geführt, dass seit der vergangenen Erhebung jede siebte Fichte im Land abgestorben sei. Vor allem im Norden des Landes - in der Region Westerwald - gebe es große Verluste an Nadelwald.
Aber auch der Zustand von Eichen und Buchen habe sich verschlechtert. Die Eiche gelte dennoch als Hoffnungsträger, sagte Seegmüller. Denn die heimischen Eichenarten zeigten eine hohe Stresstoleranz gegenüber Trockenheit. "Sie spielen daher eine wichtige Rolle im Wald der Zukunft."
Zukunft liegt in Mischwäldern
Um den Zustand des Waldes in Rheinland-Pfalz zu ermitteln, haben Experten an rund 150 Stellen im Land insgesamt mehr als 3.600 Bäume begutachtet. In den Wäldern des Landes - von Hunsrück und Westerwald, über den Pfälzerwald bis in die Südpfalz - schauten sie etwa auf den Zustand der Baumkronen oder des Waldbodens. Die Zukunft liegt nach Ansicht der Forscher in gemischten Wäldern.