Die Schuhfabrik hat bereits Anfang des Jahres Insolvenz in Eigenverantwortung beim Amtsgericht Pirmasens beantragt - mit dem Ziel, das Unternehmen neu zu strukturieren. Ein Teil dieses Konzepts trifft nun 25 Mitarbeiter in der Produktion. "Das Restrukturierungskonzept zeigt leider, dass bei Carl Semler Personalabbaumaßnahmen alternativlos sind", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Die Produktion in Pirmasens wird geschlossen und ins Werk nach Ungarn verlagert.
Unternehmen richtet Transfergesellschaft ein
Die Entscheidung ist der Geschäftsführung und dem Betriebsrat nach Unternehmensangaben nicht leicht gefallen. Ziel sei gewesen, den Personalabbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten. Deshalb wurde eine Transfergesellschaft eingerichtet, die den Beschäftigten die Möglichkeit gibt, sich neu zu orientieren oder sich weiterzubilden. Dabei bekommen sie für sieben Monate 80 Prozent ihres Gehalts.
Jeder zweite Schuh kam einmal aus der Schuhstadt Aufstieg und Fall der einstigen Schuhmetropole Pirmasens
In den 1960er Jahren wurde jeder zweite Straßenschuh in Deutschland in Pirmasens hergestellt. Heute gibt es nur noch wenige Schuhfabriken. Die Geschichte eines Wandels.
35 Arbeitsplätze in Pirmasens bleiben erhalten
Für Teile der Belegschaft gibt es auch gute Nachrichten. Die Schuhfabrik zieht sich nicht komplett aus der Stadt zurück - der Stammsitz ist nach wie vor in Pirmasens. 35 Arbeitsplätze aus den Bereichen Produktentwicklung, Musterfertigung und Prototypenstepperei bleiben erhalten.
Semler aus Pirmasens will gestärkt aus dem Insolvenzverfahren kommen
Die bisherige Resonanz der Kunden auf die anstehende Kollektion sei positiv. Deshalb blickt die Schuhfirma positiv in die Zukunft: "Durch deren Unterstützung und die vereinbarten Restrukturierungsmaßnahmen hat Carl Semler gute Chancen, diese Phase in der nun schon 162-jährigen Firmengeschichte nicht nur zu überstehen, sondern gestärkt daraus hervorzugehen."