junge Eichentriebe auf der Waldbrandfläche zwischen Pirmasens und Rodalben

Natur erholt sich

Nach dem Waldbrand bei Rodalben wachsen wieder erste Triebe

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Helen Roth
Helen Roth

Vor knapp zwei Monaten hat es zwischen Pirmasens und Rodalben einen großflächigen Waldbrand gegeben. Über 300 Bäume mussten danach gefällt werden. Nun wachsen wieder erste Triebe.

Mit dem Geländewagen des Forstamts geht es durch den Regen zur verbrannten Waldfläche zwischen Pirmasens und Rodalben. Mitte Juni war dort ein Feuer an einer Böschung an der Landstraße ausgebrochen. Weil es so trocken war, hatten sich die Flammen sehr schnell ausgebreitet. Eine rund sechs Hektar große Fläche ist betroffen. Die angehende Försterin Ricarda Czubatinski erinnert sich an die Verwüstung nach dem Brand: "Der Boden war komplett schwarz verkohlt, die meisten Baumstämme verbrannt und auch die Baumkronen waren durch die Hitze des Feuers verdorrt."

Verbrannte Waldbrandläche zwischen Rodalben und Pirmasens
Bei dem Waldbrand zwischen Rodalben und Pirmasens mussten am Hang alle Bäume gefällt werden.

Aus Sicherheitsgründen mussten über 300 Bäume gefällt werden

Über 300 Bäume mussten am Hang nach dem Brand gefällt werden. Die Gefahr war zu groß, dass abgestorbene Äste oder Stämme auf die angrenzende Landstraße fallen und damit den Verkehr gefährden. Auf dem weiter oben gelegenen Plateau hat sich das Forstamt aber dazu entschieden, die angekohlten Bäume stehen zu lassen. "Wir wollen auf der Fläche bewusst testen, wie die Natur sich nach einem Waldbrand verhält, wenn man sie einfach lässt."

Revierförster Jens Herzog und die angehende Försterin Ricarda Czubatinski im verbrannten Wald zwischen Pirmasens und Rodalben.
Revierförster Jens Herzog und die angehende Försterin Ricarda Czubatinski im verbrannten Wald zwischen Pirmasens und Rodalben. Die beiden freuen sich, dass sich der Wald nach dem Brand erholt.

Natur erholt sich schneller als gedacht

Das Experiment scheint zu funktionieren. Nur knapp zwei Monate nach dem Brand staunen die Experten vom Forstamt nicht schlecht. "Nach dem verheerenden Brand hätten wir nicht erwartet, dass sich die Natur doch so schnell wieder erholt", sagt der Revierförster Jens Herzog. "Sogar Bäume, deren Stamm komplett verkohlt sind, bekommen wieder grüne Kronen und gefällte Eichen treiben am abgesägten Stamm wieder aus", ergänzt Ricarda Czubatinski.

Wald wird sich erst nach Jahrzehnten vollständig erholen

Auch wenn sich die beiden Experten über das junge Grün an den Bäumen freuen, wird es nach Schätzungen der beiden aber noch Jahrzehnte dauern, bis man der Fläche den Waldbrand nicht mehr ansieht. Umso mehr ärgert es die angehende Försterin, dass einige Menschen wohl nichts aus dem Waldbrand gelernt haben. "Gerade vor Kurzem habe ich wieder eine Stelle hier im Revier gefunden, auf der Menschen offenbar wild gezeltet und ein Feuer gemacht haben." Dabei ist es auch bei Regen verboten, im Wald Feuer zu machen.

Grundwasserreserven sind nicht aufgefüllt

"Unsere Grundwasserreserven sind trotz des anhaltenden Regens noch nicht wieder aufgefüllt", erzählt Jens Herzog. Dafür habe es in den letzten Jahren zu wenig geregnet. Jeder aktuell fallende Regentropfen täte aber den Bäumen und den neu aufkeimenden Pflanzen auf der Brandfläche doppelt gut. "Bleibt nur zu hoffen, dass die Menschen auch bei schönem Wetter achtsam bleiben, schon eine achtlos weggeworfene Kippe kann eine Katastrophe auslösen", so der Revierförster.

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