Gegen den Fachkräftemangel

Bezirksverband will Meisterschule in Kaiserslautern stärken

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Helen Roth
Helen Roth

An der Meisterschule sollen zukünftig drei Ausbildungsberufe wegfallen. Das Land will stattdessen die duale Ausbildung in den Betrieben stärken. Der Bezirksverband hält als Träger der Schule dagegen.

Neben den Feinwerkmechanikern und den Kfz-Mechatronikern sollten auch die Tischler aus dem Ausbildungsangebot der Meisterschule gestrichen werden. Nach heftiger Kritik von Schülern, Ehemaligen und der Politik hat das Bildungsministerium in Mainz jedoch zugesagt, dass für drei weitere Schuljahre Menschen ihren Tischlergesellen an der Meisterschule in Kaiserslautern machen können.

"Wir sind sehr froh, dass wir weiterhin Tischler bei uns an der Schule ausbilden dürfen", erklärt der Direktor der Meisterschule Steffen Hemmer. Jedoch sei dies nur ein Teilerfolg. Langfristig hält das Land nach eigenen Angaben an seinen Plänen fest. Der Bezirksverband Pfalz will als Träger der Schule verhindern, dass es soweit kommt.

Duales System soll gefördert werden

Das Bildungsministerium will in Absprache mit dem Wirtschaftsministerium zukünftig stärker auf eine duale Ausbildung in den Betrieben setzen. Neben dem Fachkräftemangel liegt das nach Angaben des Ministeriums daran, dass die Zahl der Ausbildungssuchenden zurückgeht.

Das Tor zur Meisterschule Kaiserslautern.
Rund 350 Schülerinnen und Schüler besuchen aktuell die Berufsschule der Meisterschule in Kaiserslautern.

"Dass der Fachkräftemangel in der Region ein Problem ist, ist unbestritten", erklärt die Landrätin des Kreises Südwestpfalz Susanne Ganster (CDU). Der Vorwurf, dass die Meisterschule aber Betrieben Auszubildende wegnehme, könne sie nicht nachvollziehen. "Auf die Nachricht, dass Lehrberufe an der Meisterschule wegfallen, haben wir ganz viele Rückmeldungen aus den Handwerksbetrieben bekommen", berichtet Susanne Ganster. "Sie sagen: Wir warten regelrecht auf diese gut ausgebildeten Kräfte."

Steffen Hemmer bekräftigt die Aussage der Landrätin. Über die Jahre habe die Meisterschule ein dichtes Netzwerk mit den Betrieben vor Ort geknüpft. Man stehe im engen Austausch. "Dadurch bekommen unsere Gesellinnen und Gesellen schnell einen Job und die Betriebe eine top ausgebildete Fachkraft." Eine Win-win-Situation also.

Duale System nicht für alle Azubis eine gute Wahl

"Außerdem", ergänzt Steffen Hemmer, "besuchen unsere Berufsschule viele Ausbildende, die auf dem regulären Arbeitsmarkt kaum eine Chance haben." Neben alleinerziehenden Müttern gebe es an der Meisterschule auch unter anderem viele angehende Handwerker, die bereits ein Studium abgeschlossen haben. Daneben besuchten auch viele junge Menschen die Meisterschule, weil sie parallel zu ihrer Ausbildung noch das Fachabitur machten.

Bezirksverband hält an der Berufsschule der Meisterschule Kaiserslautern fest

Für den Bezirksverband Pfalz ist deshalb klar, das Ausbildungsangebot der Meisterschule muss erhalten bleiben. "Die Meisterschule ist für die Ausbildung von Fachkräften in unserer Region völlig unerlässlich", sagt der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder. "Wir sind der Partner des Handwerks, wir sind diejenigen, die helfen, den Fachkräftemangel zu beheben." Für Theo Wieder steht fest, der Bezirksverband will in Mainz für die Berufsschule der Meisterschule kämpfen.

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