Fachleute des Koordinationszentrums für Luchs und Wolf (KLUWO) bei der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt im Kreis Kaiserslautern haben sich das Video angesehen und sind sich sicher, dass es sich bei dem Tier um einen Wolf handelt. Das Video sei "ein eindeutiger Nachweis". Alter und Geschlecht des Wolfes sind unbekannt - ebenso wie der Aufenthaltsort des Tieres.
Gesichtet wurde der Wolf in der vergangenen Woche in Mehlingen und Baalborn in der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn. Die Verbandsgemeinde liegt außerhalb der drei sogenannten Präventionsgebiete, die in Rheinland-Pfalz ausgewiesen wurden. Das heißt: Nutztierhalter in der VG Enkenbach-Alsenborn erhalten keine Förderung für Schutz- und Präventionsmaßnahmen gegen Wolfsrisse.
Damit ein Präventionsgebiet ausgewiesen werden kann, müssen nach Auskunft des KLUWO mehrere Kriterien erfüllt sein. Zum Beispiel muss nachgewiesen werden, dass ein Wolf wirklich in der betroffenen Gegend lebt und nicht nur durchwandert. Oder ein ganzes Rudel wird nachgewiesen. Außerdem muss nachgewiesen werden, dass Wölfe vier Nutztiere in 90 bis 120 Tagen gerissen haben.
Der Wolf von Mehlingen und Baalborn ist nicht der erste, der in der Westpfalz gesichtet wurde. Im Pfälzerwald wurde bereits mehrfach das Auftauchen von Wölfen dokumentiert.