Auf der Fläche eines Viehhändlers im Ehinger Teilort Belzheim (Kreis Donau-Ries) hat ein Raubtier allein im April bei drei Angriffen insgesamt 27 Schafe zu Tode gerissen. Das Bayrische Landesamt für Umwelt hat den ersten Riss bereits untersucht. Bissspuren beweisen, dass zumindest in diesem Fall kein Wolf verantwortlich war - sondern ein Hund. Für die anderen beiden Attacken stehen jetzt die Ergebnisse einer DNA-Analyse fest.
Die DNA, die beim zweiten und dritten Angriff gesichert werden konnte stammt laut Landesamt für Umwelt eindeutig von einem Hund. Wie das Landratsamt Donau-Ries mitteilt, könnte auf den Besitzer oder die Besitzerin jetzt eine Strafe zukommen, falls er oder sie ermittelt wird. Neben eine Leinen- oder Maulkorbpflicht für den Hund sind auch strengere Maßnahmen möglich, etwa das Wegnehmen oder sogar die Tötung des Tiers.
Viehhändler verärgert: Keine Ausgleichszahlung für Riss
Das Ergebnis ist insofern ärgerlich für den betroffenen Viehhändler aus Belzheim, als dass er keine Ausgleichszahlung bekommt. Bei einem Riss durch einen Wolf zahlt der Freistaat Bayern eine finanzielle Entschädigung, bei einem Hund geht er leer aus. Der Viehhändler hatte seine Weide sogar mit einem Elektrozaun gesichert.
Schäfer im Ries haben nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren immer wieder mutmaßliche Wölfe auf Wildkameras gesichtet. Sie fordern deshalb eine Abschusserlaubnis für Wölfe, sobald diese ein Nutztier gerissen haben - und nicht erst, wenn das Ergebnis einer Genanalyse vorliegt.
Angriffe durch Hunde sind keine Ausnahme
Wenn Schafe, Ziegen oder Rinder gerissen werden, steht meistens der Wolf unter Verdacht. Es ist aber keine Ausnahme, dass auch Hunde Nutztiere reißen. Viele Fälle können nicht zugeordnet werden. Nach einem aktuellem Monitoring-Bericht des Bayrischen Landesamtes für Umwelt halten sich Risse durch Wölfe und Hunde in Bayern die Waage.