"Das ist für mich ein Stückweit ausspannen. Manche machen Yoga und ich schwimme halt", sagt ein mittlerweile wieder völlig entspannter Harald Scheve. Dabei hatte der Leiter der Realschule plus in Rockenhausen bei dem Streckenrennen durch den Bodensee ganz schön zu kämpfen.
Elf Kilometer ging es von Friedrichshafen nach Romanshorn in der Schweiz. Nicht nur die Strecke musste Scheve überwinden, kurz nach dem Start zog ein Gewitter auf. "Beim Bodensee denkt man, der ist glatt. Aber es schlugen mir Wellen von einem Meter ins Gesicht. Es blitzte und donnerte."
Rückwärts und im Zickzack: Schulleiter aus dem Donnersbergkreis schwimmt elf Kilometer durch Bodensee
Der 60-jährige Scheve sei so konzentriert gewesen, dass er gar nicht bemerkt habe, dass er zwischenzeitlich rückwärts und im Zickzack geschwommen sei. "Das war nicht ganz ohne", so Scheve. Die DLRG, die das Rennen veranstaltet hatte, kam nach knapp einer halben Stunde mit dem Boot bei ihm vorbei, um ihn wieder zu "justieren".
Nach sechs Stunden, drei Minuten und 17 Sekunden kam Harald Scheve dann am Ziel an. Erschöpft, aber glücklich.
Schüler in Rockenhausen wussten nichts von Schwimmaktion durch Bodensee
Als Scheve am Land ankam, habe die Sonne wieder geschienen. Außerdem gab es Applaus aus allen Ecken. Das ließ ihn die Schmerzen vergessen. Der Schulleiter hatte übrigens seinen Schülerinnen und Schülern der Realschule plus in Rockenhausen nichts von seinem Abenteuer erzählt. Ein Kollege habe Bescheid gewusst und die Nachbarn hätten es mitbekommen. Ansonsten sei alles "top secret" gewesen, so Scheve. "Ich habe das für mich gemacht."
Und wie geht es nun weiter für den 60-Jährigen? "Ich hatte mal den Traum, durch den Ärmelkanal zu schwimmen." Dass er dieses sportliche Projekt angehen wird, bezweifelt Harald Scheve aber selbst.