Eine Sommerwelle von Corona-Infektionen ist nach Einschätzung des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministers Clemens Hoch derzeit in Rheinland-Pfalz spürbar. "Wir haben auffällig höhere Fallzahlen als noch im Mai", sagte der SPD-Politiker im Redaktionsgespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.
"Die meisten Menschen kommen gut durch"
"Aber auch die vergangenen Jahre gab es immer eine Sommerwelle, weil die Menschen dann mehr Leute treffen, in den Urlaub fahren oder zu Festivals mit Tausenden anderen Menschen gehen." "Die allermeisten Menschen kommen aber gut durch", betonte Hoch. "Und wir kennen nur die Zahlen, von denen, die sich testen." Andere seien möglicherweise infiziert, aber ohne nennenswerte Symptome.
Nicht alles lief optimal Corona-Aufarbeitung im Landtag: Spielplätze sperren war unnötig
Darin sind sich die Fraktionen einig: Nicht alles ist während der Corona-Pandemie optimal gelaufen. Mit Blick auf künftige Pandemien gibt es konkrete Forderungen.
Viele blieben nach einem positiven Test erst einmal ein paar Tage zu Hause. "Das ist auch richtig so, wer krank und infektiös ist, soll zu Hause bleiben." Ab Anfang August stehe auch der neue Biontech-Impfstoff zur Verfügung. Älteren Menschen und vulnerablen Gruppen empfiehlt der Gesundheitsminister eine Auffrischung.
Neue Pandemie laut Hoch "sehr wahrscheinlich"
Dass nach Corona eine neue Pandemie kommt, ist nach den Worten von Hoch sehr wahrscheinlich. "Die Frage ist nur wann, wodurch und welcher Virus." Derzeit gebe es zwar keine konkreten Hinweise, aber es sei sinnvoll, die Augen offenzuhalten. Dies gelte auch für die wachsende Zahl mit Vogelgrippe (H5N1-Infektionen) infizierter Rinder in den USA und eine Handvoll Fälle bei Menschen. Dabei handle es sich aber um ein Influenza-Virus, das eher der klassischen Grippe ähnele.
Aktuelles Infektionsgeschehen Ungewöhnlich hohe Erkältungs- und Coronawelle zu Zeiten von Olympia
Aktuell ist etwa jeder 20. Deutsche erkältet. Die Sommerwelle ist gerade ungewöhnlich hoch – und trifft auch die Olympischen Spiele. Viele Olympia-Teams treffen Schutzmaßnahmen.
Long-Covid-Ambulanzen werden weiterhin unterstützt
Um im Fall einer neuen Pandemie schnell die notwendigen Schutzmittel zu haben, werde beim Landeskrankenhaus in Andernach bis 2025 für 8,2 Millionen Euro das Materiallager für Masken und Schutzkleidung gebaut. Die Long-Covid-Ambulanzen in Rheinland-Pfalz würden weiter unterstützt und hätten auch großen Zulauf. "Es gibt viele Menschen, die wirklich lange Probleme mit Infektionen haben, auch mit anderen als Corona-Infektionen." Inzwischen böten aber auch viele niedergelassene Ärzte eine gute Behandlung.