Nach PETA-Anzeige

Veterinäramt Donnersberg: Tierpark Rockenhausen erfüllt Forderungen

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Die Tierschutzorganisation PETA hatte öffentlich aufgerufen, den Tierpark Donnersberg in Rockenhausen zu boykottieren. Grund: die Tiere würden angeblich nicht artgerecht gehalten.

Im Internet hatte PETA behauptet, dass die Tiere im Tierpark in Rockenhausen nicht artgerecht gehalten würden. Unter anderem wurde die Lage des Tierparks in einem Industriegebiet kritisiert. Zudem seien die Gehege angeblich nicht groß genug und die Barrieren seien teilweise nicht weit genug von den Gehegen entfernt, so dass Besucher unter Umständen durch die Gitter greifen könnten. Auch die Temperatur im Exotenhaus wurde als zu niedrig beschrieben.

Vorwürfe gegen Tierpark Rockenhausen offenbar von unbekanntem Dritten

Bei den Vorwürfen beruft sich die "Tierschutzorganisation" auf einen sogenannten Whistleblower – also einen Zeugen, der die Verhältnisse kennt, der ihnen die Informationen gegeben haben soll. Von der Tierschutzorganisation selbst hat sich aber offenbar niemand selbst ein Bild von den Verhältnissen vor Ort gemacht. Denn in dem entsprechenden Bericht wird immer nur der Whistleblower genannt.

Der Eingangsbereich des Tierparks Rockenhausen
Unter anderem hat ein soganannter Whistleblower bei PETA bemängelt, dass der Tierpark in einem Industriegebiet am Rand von Rockenhausen liegt.

PETA erstattet Anzeige beim Donnersbergkreis

Das Veterinäramt des Donnersbergkreises sagte zum SWR, der Tierpark würde regelmäßig kontrolliert. Auch nach der Anzeige durch PETA habe es eine erneute Kontrolle gegeben. Danach seien dem Betreiber zwei Anordnungen gemacht worden. Nämlich, die Temperatur anzupassen und mehr Späne in den Gehegen auszulegen. Auch, wenn es in der Vergangenheit Mängel gegeben habe, habe der Betreiber immer entsprechend reagiert und die Mängel behoben.

Kein Boykott von Zoos

Grundsätzlich widerspricht das Veterinäramt des Donnersbergkreises dem PETA-Aufruf, Tierparks und Zoos zu boykottieren. Diese Einrichtungen seien nämlich für die Erhaltung bedrohter Tierarten wichtig.

Betreiber des Tierparks Rockenhausen wehrt sich gegen PETA-Vorwürfe

Andreas Spieß ist der Betreiber des Tierparks in Rockenhausen. Für seine Tiere tut er alles, hat er schon früher dem SWR gesagt. Deshalb ist er sauer, dass sein Exotenzoo nun so dargestellt wird, als würden die Tiere nicht artgerecht gehalten. Die Bilder und Videos, die PETA vorliegen, seien entstanden, so Spieß, als im Tierpark gerade die jährliche Grundreinigung durchgeführt wurde. Dabei würden die Einstreu entfernt und die Käfige mit Hochdruckreiniger gesäubert. Und offenbar, so vermutet Spieß, seien in dem Augenblick die Fotos entstanden.

Temperatur im Exotenhaus war zu niedrig

Zudem hatte PETA, bzw. der Whistleblower bemängelt, dass die Temperatur im Exotenhaus zu niedrig gewesen sei. Das sei richtig, erklärt Andreas Spieß. In einem Gehege habe es nämlich eine fehlerhafte Temperaturanzeige gegeben. Diesen Fehler habe er aber sofort behoben.

Rechtliche Schritte gegen PETA

Seine Tiere hätten in ihren Gehegen genug Platz, sagt Betreiber Spieß. Dass dies nicht so sei und gegen die anderen unwahren Behauptungen wolle er nun vorgehen. Immerhin werde er jeden Monat einmal vom Veterinäramt des Donnersbergkreises kontrolliert. Daher lässt Spieß nun nach eigenen Angaben von seinem Anwalt eine Anzeige gegen PETA vorbereiten. Denn, so sagt er, er möchte, dass die Videos gelöscht werden, da diese in einem falschen Zusammenhang stünden. Zudem verlange er Schadenersatz, bzw. eine Wiedergutmachung.

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SWR