2024 war ein ereignisreiches Jahr - sowohl für die Westpfalz, als auch für unsere Redaktion. In unserem Jahresrückblick erinnern sich vier unserer Reporterinnen an Themen und Begegnungen, die sie persönlich bewegt haben und ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind. Und wir schauen nochmal zurück auf die Artikel, die in diesem Jahr am meisten gelesen wurden.
Tausende Kaiserslauterer demonstrieren gegen Rechtsextremismus
Von unserer Reporterin Verena Lörsch: "2024 war gerade wenige Tage jung, da erschütterte ein Skandal die deutsche Öffentlichkeit: Eine Recherche von "CORRECTIV" deckte ein geheimes Treffen Rechter in Potsdam auf. Der Plan: Menschen aufgrund rassistischer Kriterien aus Deutschland zu vertreiben. Bundesweit regt sich daraufhin Protest, auch in der Westpfalz.
Ob in Kusel, Zweibrücken, Pirmasens oder Kirchheimbolanden: In allen Bereichen der Westpfalz gehen Menschen gegen rechtsextremes Gedankengut auf die Straße. Bei einigen dieser Demos habe ich für den SWR von vor Ort berichtet. Auch am 27. Januar 2024 in Kaiserslautern, als viele tausend Lauterer in einem nicht abreißenden Strom von der Stiftskirche bis zum Messeplatz zogen. Eine besondere, eindrucksvolle Stimmung, die sich meiner Beobachtung zufolge in den folgenden Monaten wieder wendete – spätestens im Zuge der Kommunal- und Europawahl."
Millionen Schaden bei Hochwasser an Pfingsten in der Südwestpfalz
Von unserer Reporterin Sarah Korz: "Das Pfingsthochwasser rund um Zweibrücken ist ein Thema, das mich in diesem Jahr besonders bewegt hat – aus unterschiedlichen Gründen. Mir hat das noch mal gezeigt, dass man Wasser nie unterschätzen sollte. Denn die Situation kann sich in nur wenigen Minuten schlagartig ändern.
Für den 17. Mai 2024 waren Stark- und Dauerregen für unsere Region gemeldet, der Wetterdienst hatte vor Überschwemmungen gewarnt. Im SWR Studio Kaiserslautern haben die Reporterinnen und Reporter deshalb regelmäßig mit Feuerwehren oder Bürgermeistern telefoniert. Erst war alles entspannt, doch dann hat sich die Lage innerhalb kürzester Zeit gedreht. Innerhalb von Minuten haben Flüsse Straßen und Gehwege überflutet, teilweise waren Orte nicht zu erreichen und etliche Keller standen unter Wasser.
Nicht nur die Feuerwehr und andere Helfer in der Südwestpfalz waren wegen des Hochwassers im Dauereinsatz. Auch wir im Studio Kaiserslautern. Wir haben in der Redaktion Kontakt zu den Einsatzkräften gehalten und waren draußen vor Ort unterwegs - an Feierabend oder Pausen war über Stunden hinweg nicht zu denken. Denn unsere Aufgabe ist es, die Menschen in der Region über das, was hier passiert, zu informieren.
Was mich beim Hochwasser in der Südwestpfalz noch sehr beeindruckt hat: Wie die Menschen zusammengehalten haben, füreinander da waren, sich während des akuten Hochwassers geholfen haben und auch in den Tagen danach beim großen Aufräumen."
Kondor Kids vom Potzberg orakeln EM-Vorrundenspiele
Von unserer Reporterin Alexandra Dietz: "Flauschig süße Fußball-Orakel, die Sieger vorhersagen, gibt es wie Sand am Meer. Ich durfte in diesem Sommer erst kleine flauschige und kurz später ziemlich imposante prähistorische Dino-Vögel ins Rennen schicken. Ihre Aufgabe: findet den Verlierer! Ihr Spielfeld war eine Wiese im Wildpark und Greifvogelzoo Potzberg, ihrem Zuhause. In der Vorrunde haben die Kondor Kids meist sehr zielstrebig den Verlierer gefunden. Ein kleiner Familienkrach soll an dieser Stelle unerwähnt bleiben.
Nicht nur die Gegner der Deutschen Fußballnationalmannschaft wurden schwerer, auch unsere Orakel haben in den wenigen Wochen ihre Körpergröße verzehnfacht, kuscheln war dann leider irgendwann nicht mehr drin. Trotzdem, die Hellseherküken aus der Westpfalz waren für mich mein tierisches Highlight in 2024. Und dass sie vom Auftaktspiel der Fußball-EM 2024 bis zur K.O.-Runde der Fußball Europameisterschaft goldrichtig lagen, fand ich besonders cool."
Spontan bei einer Geburt dabei
Von unserer Reporterin Christina Fleischanderl: "Ich sollte eine Oberärztin am Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern interviewen. Und zwar zu einem neuen Spezial-Gerät an der Klinik, dem sogenannten "Birth Trolley". Damit können zu früh geborene Babys kurz nach der Geburt besser versorgt werden. Kurz bevor wir mit dem Interview starten, spricht die Oberärztin mit einer Kollegin auf der Geburtenstation.
Dann dreht sie sich zu mir und sagt: "Das Gerät wird gleich bei einem geplanten Kaiserschnitt eingesetzt. Wenn die Eltern zustimmen, könnten Sie dabei sein. Wollen Sie das?" Für einen Moment bin ich etwas sprachlos. Live dabei bei einem Kaiserschnitt. Darauf war ich so gar nicht vorbereitet.
Wenige Minuten später stehe ich in türkiser OP-Kleidung, mit Haube und Mundschutz im Kreißsaal. Und erlebe mit, wie ein kleines Mädchen den ersten Schrei ihres Lebens macht. Ein Moment, den ich so schnell nicht vergessen werde."
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5. Traktor stürzt fast auf die Autobahn: Im März meldeten mehrere Autofahrer der Polizei einen Lkw, der auf der A6 bei Kaiserslautern unterwegs war. Der von ihm transportierte Traktor wäre fast auf die Autobahn gestürzt.
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Das war knapp: Die Polizei hat auf der A6 bei Kaiserslautern einen Lkw kontrolliert, der einen Traktor transportiert hatte. Es fehlte nicht viel und er wäre von der Ladefläche gefallen.