Erinnern Sie sich noch an dieses einzigartige Olympia-Feeling in Paris? Wie wäre es, wenn Sie sich neu einrichten, mit einem oder zwei Stückchen Olympia-Geschichte?
Versteigerung von 50.000 Olympia-Artikeln in Kaiserslautern
Am Rolltor an der großen Lagerhalle in Kaiserslautern warten Natalie Bonnacker und Fabian Altricher von der Firma "Restlos" auf den nächsten Lkw aus Paris. Viele kamen hier bereits an, mit jeder Menge Ware. Sonnenschirme und Liegen, bedruckt mit den olympischen Ringen und in großen Lettern "Paris".
In Reih und Glied liegen pinke Sitzsäcke in Folie eingeschweißt übereinander gestapelt, gleich neben Absperrbändern in großen braunen Kartons und hohen rosa-farbenen Schiri-Stühlen. Auch Nachtschränkchen, Regale, Biertisch-Garnituren, Kicker, Spieleautomaten, Safes, Schreibtisch-Stühle, Sofas, Tische und Schränke sind vor kurzem angekommen und wurden ordentlich aufgetürmt.
"Persönliche Verbindung zu jedem Möbelstück"
Natalie Bonnacker war zu Olympia selbst in Paris und hat die meisten Stücke, die nun versteigert werden, schon während der olympischen Spiele begutachtet. "Ein paar Macken sieht man natürlich, aber man muss auch einfach sagen, Neuware kann einfach jeder kaufen und das Möbelstück trägt halt Olmypiageschichte in sich. Und so ist es eben einzigartig", erzählt die Projektleiterin. Spannend sei vor allem, dass man sich bei jedem Möbelstück frage, welcher Sportler wohl auf dieser Couch gesessen hat oder ob ein Goldmedaillen-Gewinner den Kickertisch benutzt oder am Billardtisch gespielt hat.
Paris - Kaiserslautern: organisatorische Höchstleistung
Die 7.500 Quadratmeter große Lagerhalle ist gut gefüllt. 180 Lkw mit Ware sollen am Ende in Kaiserslautern ankommen. Die Ladung wurde schon in Paris in Augenschein genommen, fotografiert und katalogisiert. In Kaiserslautern sollen insgesamt etwa 50.000 Produkte hauptsächlich aus dem Olympischen Dorf in Paris darauf warten, ein zweites Leben nach Olympia zu bekommen. Andreas Benz ist zuständig für die Logistik der Artikel, für ihn ein "einzigartiges Projekt, das stolz macht" und das keinesfalls alltäglich sei. Gerade weil es sich um gebrauchte Ware handele, sei es in Sachen Organisation "eine besondere Herausforderung", sagt er.
Natalie Bonacker findet es immer schön, "wenn wir wissen, wir machen die Leute glücklich und wenn sie dann zum Abholtermin kommen und so ein Strahlen auf den Lippen haben". Da sei es gar nicht so wichtig, wie viel das am Ende in der Auktion bringt, sondern eher welche Freude das in den Menschen weckt. Vor allem aber "dass die Sachen wiederverwendet werden und nicht einfach irgendwo in der Müllpresse landen". Und jeder Artikel geht am Ende eben für den Betrag weg, der "einem der emotionale Wert hinter den Olympischen Spielen wert ist".
Andreas Benz hofft, dass sich am Ende viele Menschen zu Hause über ihr Stück Olympia freuen und den Möbeln auch nach den Spielen zu neuem Leben verhelfen.
Anmeldung über Website, Startgebote ab 1 Euro
Wer sich jetzt fragt, wie kann ich die Sofas ersteigern, auf der vielleicht unsere deutschen Goldmedaillen-Gewinner Michael Jung (Vielseitigkeit Einzel), Lukas Märtens (400m Freistil) oder Svenja Brunckhorst, Sonja Greinacher, Elisa Mevius und Marie Reichert (3x3-Frauen) ihre Powernaps gehalten haben: Anmelden geht jederzeit auf der Homepage des Unternehmens "Restlos". Die einzelnen Versteigerungen beginnen in der Regel bei einem Euro.